Méto Das Haus

Autor*in
Grevet, Yves
ISBN
978-3-423-62514-2
Übersetzer*in
Singh, Stephanie
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
dtv
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In dieser düsteren Geschichte lesen wir von einer Zukunft, die das Individuum fast völlig auszulöschen scheint. Doch auch dieses Mal wird es solche geben, die sich dem Zwang verweigern und Nischen für ihre eigene, selbstbestimmte Zukunft finden. Eine besondere Dystopie - unbedingt zu empfehlen.

Beurteilungstext

Solange Meto sich erinnern kann, lebt er in dem Haus. Was draußen ist, weiß keiner seiner Freunde. Woher sie kommen und wohin sie gehen, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben, weiß auch niemand. Die 64 Jungen, die hier leben, tun dies nach einem starren und rigiden Plan, der kaum Raum zum Nachdenken lässt und abweichendes, individuelles Handeln hart bestraft. Denke nicht zu viel! Rede nicht zu viel! Stell keine Fragen! Das Leben beschränkt sich auf Nahrungsaufnahme, Unterricht und Kampfsport. Unterdrückte Aggressionen machen sich explosiv Luft, wo immer sie Raum finden.
Doch Meto möchte mehr. Er hinterfragt sein Umfeld, übt stillen Widerstand und findet schließlich Nischen und Verbündete, die die Rebellion wagen. Diese wendet sich im ersten Band gegen die Herrscher des Hauses, die Cäsaren. Als erster Teil einer Trilogie verspricht er damit aber noch nicht am Ende angekommen zu sein.
In dieser neuen Dystopie knüpft Yves Grevet an Traditionen an, die zum Beispiel auf George Orwells "1984" oder Terry Gilliams "Brazil" zurückgehen. Auch im Stil finden sich hier deutlich parallelen. Eine totalitäre Welt, eine kleine, undurchsichtige Herrscherclique und die völlige Ausrotung des Individuums prägen das Bild. Dabei gelingt es Yves Grevet, damit verbundene Nebenwirkungen, wie zum Beispiel die unterdrückten Aggressionen und ein elementares Bedürfnis nach Familie geschickt in die Gesamtkonzeption seines Werkes einfließen zu lassen. Konsequent aus der Perspektive von Meto erzählt, bleiben die Leser wie der Protagonist lange im Dunkeln der eigentlichen Zusammenhänge, die sich erst Schritt für Schritt aufdecken lassen. Dabei folgt die Sprache dem tristen Charakter des Hauslebens. Sachlich und direkt, ohne Umschweife und Umschreibungen, beschreibt Meto seinen Alltag. Der erste Teil dieser französischen Erfolgstrilogie verspricht daher auch in den weiteren beiden Bänden faszinierende Unterhaltung und viel Anlass zum Weiterdenken. Er sei seinen Lesern nachdrücklich empfohlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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