Meine Oma ist ein Ninja

Autor*in
Tarpley, Todd
ISBN
978-3-314-10331-5
Übersetzer*in
Schaub, Anna
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Chatzikonstantinou, Danny
Seitenanzahl
40
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Letzte Woche kam Oma zu Besuch. Und da sie keine gewöhnliche Großmutter ist, sondern ein echter Ninja, bringt sie den Alltag ihres Enkels ganz schön durcheinander. Zunächst ist alles viel spannender und aufregender. Als aber wegen ihrer zerstörerischen Kampfkünste das Fußballtraining ausfallen muss, ist ihr Enkel gar nicht mehr begeistert und wünscht sich, Oma wäre kein Ninja mehr.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch erzählt die Geschichte aus der Perspektive eines kleinen Jungen, der eines Tages Besuch von seiner Oma bekommt. Sie ist ein Ninja – "mit allem Drum und Dran". Seit Großmutter ihn nun begleitet, werden alle gewöhnlichen Unternehmungen viel lustiger. Statt den Bus zu nehmen, schwingen sie sich über ein Seil zur Schule. Sie erschrecken die Lehrerin, lernen Karate, wälzen sich im Schlamm und tarnen sich mit Blättern. Doch nicht allen gefallen Omas Ideen. Nachdem sich schon die Lehrerin und die Mutter über dieses Verhalten ärgerten, zerstört Oma beim Fußballtraining den Ball mit einem Karatekick und das Training muss ausfallen. In seiner Wut wünscht sich der Enkel, dass seine Oma kein Ninja mehr wäre, woraufhin sie verschwindet. Jetzt ist alles wieder beim Alten und der Junge bereut seine Worte bereits. Als beim Fußballturnier am Nachmittag die großen Jungen ihnen haushoch überlegen sind und es fast so aussieht, als würden sie verlieren, da erscheint plötzlich Oma und erinnert sie an ihre Ninja-Fähigkeiten. Sie können das Spiel mit neuer Motivation, einigen Saltos und Karatetricks gewinnen. Am Abend entschuldigt sich der Junge bei seiner Großmutter, doch diese versichert ihm, dass sie kein Ninja mehr ist – sie sei jetzt ein Pirat.
Das Buch hält mit seiner Erzählung dazu an, Besonderheiten und Einzigartigkeiten wertzuschätzen und auch in ungünstigen Momenten zu anderen zu stehen.
Der Text ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht des Enkels verfasst, dessen Name nicht benannt wird. Er steigt unmittelbar in die Handlung ein, indem die Oma als Ninja vorgestellt wird. Gründe für das merkwürdige Verhalten der Großmutter werden nicht vorgestellt. Während der Enkel durch wörtliche Rede mit anderen Personen in Kontakt tritt, bleibt die Oma zunächst ein komisches Spaßobjekt. Aus diesem Grund und durch die prägnante Sprache wirkt die Geschichte sehr einfach und naiv.
Auch die Bilder unterstreichen diesen Eindruck. Gezeichnet wurden flächige, birnenförmige Figuren mit gelenklosen Gliedmaßen im Comicstil und verschiedene Räume in kräftigen, kontrastreichen Farben. Es finden sich in den schnell überschaubaren Illustrationen nur wenige Details. Durch Bildfolgen und Perspektivwechsel erscheinen die Zeichnungen sehr dynamisch.
Das Bilderbuch lässt sich nur bedingt weiterempfehlen. Für das erste Lesen bietet es eine kurzweilige Geschichte. Die Handlung ist einfach zu verstehen und nicht herausfordernd. Die Figuren sind eindimensional und gehen wie selbstverständlich mit den merkwürdigen Gegebenheiten um. Die Illustrationen erzeugen durch ihre Einfachheit eine attraktive Ästhetik, sind aber sehr schnell zu überschauen. Für ein mehrmaliges Lesen bieten sich dadurch kaum Anknüpfungsstellen, da die Pointe erzählt ist und die Bilder und Texte keine neuen Reize mehr auslösen.

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Diese Rezension wurde verfasst von jodu; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 12.08.2016