Meine Freundin Erde
- Autor*in
- MacLachlan, Patricia
- ISBN
- 978-3-314-10512-8
- Übersetzer*in
- Bodmer, Thomas
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Sanna, Francesca
- Seitenanzahl
- 44
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- Buch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Gossau
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Teaser
Die Erde lässt es wachsen und sterben – die formt die Welt und macht das Leben möglich. Patricia MacLachlan und Francesca Sanna setzen ihr ein Bilderbuch-Denkmal.
Beurteilungstext
„Meine Freundin Erde“ nennt Patricia MacLachlan die Protagonistin dieses Bilderbuches. Es handelt sich um eine weibliche Person, die im Bild mit dunkler Haut, wallenden gelockten Haaren und einfachem hellem Kleid in der Welt unterwegs ist. Mal ist sie riesengroß, mal winzigklein, offenkundig ist sie zwar Teil der Welt aber nicht an deren Gesetzmäßigkeiten gebunden. Viel eher gestaltet sie diese. Sie beobachtet das Werden und Vergehen, sie hilft den Wesen, sie lässt regnen und Wind wehen – und das kann auch zerstörerische Kräfte entwickeln. Das tut sie immer mit heiterem Wesen. Was uns schlecht erscheint, gehört auch zu ihrem Wesen und ist der Lauf der Dinge. So wird sie als gestaltende Kraft in der Welt gezeigt, die natürlich und rein, jenseits moralischer und funktionalistischer Erwägungen und abseits menschlicher Bedürfnisse doch die Grundlage für alles Leben schafft.
Die kurzen Texte – es sind immer nur wenige gereihte Aussagen pro Seite – sind auf den Seiten verteilt und in die Bilder integriert. Die Bilder selbst sind stark vereinfachte, typisierte und flächig-monochrome Digitalillustrationen. Diese zeigen teils große Szenenbilder, teils komplexe Konstruktionen, in denen verschiedene Bildräume und Perspektiven ineinander verschachtelt aufgehen und kein szenisches als mehr ein vielschichtiges und atmosphärisches Abbild des erzählten Aspekts des Erde zeigen. Mit Lasercut beschnitten schaffen sie auch seitenübergreifende Zusammenhänge und materielle Darstellungen durch geschwungene oder ausgesparte Seitenbestandteile, hinter denen Muster und Flächen bereits Späteres andeuten.
Unverkennbar ist der indigene Einfluss, der nicht nur in der „Freundin Erde“ sondern auch in der Personifizierung und der Verwobenheit und Souveränität des Naturwesens deutlich werden. Ein interessantes Buch. Nachdrücklich zu empfehlen!
Michael Ritter