MEIN STILLER FREUND
- Autor*in
- Lowry, Lois
- ISBN
- 978-3-551-58122-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 180
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
An alten Fotografien aufgehängt ist eine wunderschön formulierte Lebensgeschichte eines amerikanischen Kindes vor 100 Jahren entstanden, die unspektakulär und beschaulich aus der Sicht der 9jährigen Kathy erzählt wird.
Beurteilungstext
Anfang des letzten Jahrhunderts wird Kathy als Tochter eines wohlhabenden Arztes in einer kleinen Stadt in Amerika geboren. Sie wächst behütet auf und hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Vater, den sie bei Arztbesuchen begleiten darf. Dabei trifft sie auf Jacob Stoltz, der nicht sprechen kann, nur Geräusche macht und der der Bruder ihres neuen Kindermädchens ist. Die Behinderung Jacobs fasziniert Kathy, da sie nicht so richtig in ihre "heile Welt" passt. Als 7jähriges Mädchen ist sie beeindruckt, fühlt sich zum ihm hingezogen und baut ein besonderes Verhältnis zu ihm auf. Erst zum Schluss des Buches spielt der behinderte Junge eine Rolle, da die bis dahin dahinplätschernde Lebensgeschichte dann noch einmal eine dramatische Wende nimmt, so dass ich den Titel des Romans als ein bisschen irreführend verstehe. Das Hauptthema ist eher das Leben in Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit technischen Neuerungen wie Fotoapparat oder Auto. So könnte ich mir vorstellen, dass das Buch für den Geschichtsunterricht geeignet ist, da es einen guten Einblick in diese Zeitepoche gibt. Die Sätze sind so geschrieben wie Kinder es berichten würden - eben aus der Sichtweise der Ich-Erzählerin, dafür aber wunderschön formuliert, so dass es ein Genuss ist, die Sprache zu lesen. Die ganze Geschichte erscheint sehr glaubwürdig und authentisch und es ist der Autorin hervorragend gelungen, alte Fotografien als "roten Faden" durch das Buch zu benutzen. Die Eltern von Kathy werden meines Erachtens nach ein bisschen zu positiv dargestellt, wobei der Vater als Arzt nur gut ist und von der Mutter im Hintergrund nicht viel erzählt wird.