Mein Rucksack ist mein Haus

Autor*in
Stalder, Maria
ISBN
978-3-7152-0703-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Stalder, Maria
Seitenanzahl
26
Verlag
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hannes hat einen Plan. Er will in die Welt hinaus und sucht alles zusammen, was er in seinem Rucksack mitnehmen will. Seine Mutter begegnet dem Vorhaben mit Unglauben. Aber ihr Sohn ist überzeugt: "Mein Rucksack ist mein Haus" und zieht los. Als Hannes in einen Wald gelangt und müde wird, kriecht er tatsächlich in seinen Rucksack hinein. Da fällt Schnee und immer mehr Tiere suchen im Rucksack Unterschlupf. Als ihn seine Eltern am nächsten Morgen entdecken, können sie nur staunen.

Beurteilungstext

Maria Stalder beweist ein gutes Gespür für die Phantasiewelten der Drei- bis Sechsjährigen, in der etwas, das nicht passt oder geht, in der eigenen Vorstellung eben passend gemacht wird. Wie Hannes haben sicherlich die meisten jungen Leser schon einmal erlebt, dass ihre Eltern auf eigene Wünsche und Absichten mit Sätzen wie "Das geht doch nicht." oder "Du bist noch viel zu klein." reagiert haben. Folglich inspiriert das Buch in Kindergruppen zu Gesprächen zu diesen Erfahrungen. Stalders kleiner Protagonist lässt sich durch die Vorbehalte seiner Mutter in seinem Optimismus und seiner Unternehmungslust nicht unterkriegen. Die Autorin zeigt, dass Kinder im Gegensatz zu vielen Erwachsenen noch über die Fähigkeit verfügen und Freude daran haben, jenseits des Korsetts der Realität Unmögliches zu erdenken und in ihrer Phantasie Unglaubliches möglich werden zu lassen. In ihrer Geschichte lässt sie am Ende die Erwachsenen staunen - ein Plädoyer für die Kraft der kindlichen Phantasie. Die kurzen und einfachen Sätze der Geschichte entsprechen dem Alter der Adressatengruppe. Zudem tragen die eindrucksvollen Illustrationen der Autorin sehr zum tieferen Verständnis der Geschichte bei und vermögen die fließenden Grenzen zwischen Phantasie und Wirklichkeit überzeugend darzustellen.
In ihren Bildern betont Stalder hierfür auch Gegensätzlichkeiten: ein riesiger Berg mit Lieblingssachen im Vergleich zum kleinen Rucksack, dichtes Schneetreiben im Vergleich zum gemütlichen Schlafgelage im Rucksack. Gerade jüngste Leser müssen sich durch die Klarheit und Farbenpracht der Bilder angezogen fühlen. Vor allem die großen Augen der Figuren, in denen sich die Emotionen unmissverständlich widerspiegeln, ziehen den Betrachter in den Bann. Aus diesen Gründen kann das Buch auch ohne technische Hilfsmittel in einer größeren Runde betrachtet werden. Am Ende der Geschichte steht - auch dies ist wichtig für die Adressatengruppe des Buches - das "happy end": Hannes kehrt, wie das "Hänschen klein" in dem gleichnamigen Volkslied, nach seinem Abenteuer in der "weiten Welt" nach Hause zurück.

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Diese Rezension wurde verfasst von SuBü.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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