Mein neues Leben und ich

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• Freundschaft

Teaser

Leonoras Eltern möchten für ein Jahr als Austauschlehrer nach Texas, und Leo soll mit. Doch leider ist sie davon überhaupt nicht begeistert. Lieber möchte sie in Deutschland bleiben. Da bietet ihre Tante an, dass sie mit ihrer Cousine Sabine, die gerade mit dem Studium anfängt, eine WG gründen könnte.

Beurteilungstext

Leonora weigert sich, mit ihren Eltern für ein Jahr in die USA zu ziehen, die dort an einem Austauschprogramm für Lehrer teilnehmen. Doch die Eltern lassen sich überreden, dass sie in Deutschland bleiben und mit ihrer Cousine Sabine in eine WG ziehen kann. Und so macht sich Leo am letzten Tag der Sommerferien nach der Verabschiedung ihrer Eltern auf in die Großstadt. Wie sich herausstellt, ist das Zusammenleben mit Sabine nicht ganz so komplikationslos wie erhofft, denn Sabine hat einen Putzfimmel und nicht wirklich viel Interesse an Leo. Dafür stellt sie Haushalts- und Putzpläne auf, deren Einhaltung sie hochnäsig und strikt einfordert. Orientieren in der Stadt, mit dem zugeteilten Geld auskommen, für sich selbst sorgen, Freunde finden, alles ist gar nicht so einfach wie gedacht. Leo ist erstmal ganz schön einsam. Doch dann trifft sie Luke, der ihren Geldbeutel, der ihr in der U-Bahn gestohlen wurde, gefunden hat. Sie weiß nicht so recht, was sie von ihm halten soll. Er ist nett, taucht immer wieder als Retter in der Not auf, gibt aber nichts von sich preis, noch nicht mal seinen Nachnamen. Und in ihrer neuen Klasse wird sie neben Janine gesetzt, die scheinbar nur auf teure Designer-Klamotten und die Farbe Pink steht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten erweist sich Janine doch noch als Freundin.
Das Buch ist aus der Sicht der Ich-Erzählerin Leo geschrieben, die Gedanken und Gefühle sind der sechzehnjährigen Protagonistin angemessenen. Der Leser bekommt einen Eindruck in ihr Leben und die damit verbundenen Freiheiten, aber auch die Probleme, die auftauchen können, wenn man auf sich selbst gestellt ist. Viele junge Menschen träumen davon, alleine, ohne die lästigen Eltern zu leben, doch was es am Ende bedeutet, ist vielen nicht klar. Auch das Großstadtleben kann gut nachvollzogen werden. Allerdings sind einige Wendungen der Geschichte etwas unrealistisch, so zum Beispiel, warum Leo zwar aus der gewohnten Umgebung wegziehen möchte, allerdings nicht nach Texas. Dies wird nicht schlüssig dargestellt, allerdings ist das auch nicht relevant für den Fortgang des Geschehens. Die Geschichte wirft auch die Frage auf, warum sich die Cousine, die Leo nur von lange zurück liegenden Geburtstagsfeiern kennt, überreden lässt, sie bei sich aufzunehmen, obwohl sie keinerlei Interesse an ihr zeigt. Oder auch der Fortgang der sich langsam entwickelnden Freundschaft zu Janine macht den Leser stutzig. Abgesehen von der etwas hingebogenen Handlung bietet das Buch der Zielgruppe gute Möglichkeiten der Identifikation. Die an die Jugendlichen angepasste, authentisch wirkende Sprache und die Wahl der Erzählperspektive ermöglichen es dem Leser, sich gut in die Protagonistin, deren Gefühlswelt und Handlungen hineinzuversetzen. Neben netter Unterhaltung wird zudem ein überraschendes Ende geboten.