Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente

Autor*in
Bognanni, Peter
ISBN
978-3-446-25863-1
Übersetzer*in
Hansen-Schmidt, Anja
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
269
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tess hat Jonah nur an einem Abend gesehen, was beide danach als “Liebesbeziehung” bezeichnen, besteht nur aus Online-Messages. Da bringt sich Jonah um und Tess leidet. Als sie eines Tages eine Nachricht von ihm in den sozialen Netzwerken bekommt, merkt sie nach und nach, dass der Großteil des Nachrichtenaustauschs gar nicht mit Jonah, sondern mit einem anderen Jungen abgelaufen ist. Es war Daniel, der irgendwann mit ihr über Jonahs Account geschrieben hat.

Beurteilungstext

Peter Bognanni ist Lehrer für kreatives Schreiben am Macalaster College in Saint Paul, Minnesota.
Sein erster Jugendroman ist strange: Es geht um erste Liebe, aber auch um Tod. Es geht um postmortale Existenz im Internet, aber auch um Familienkonflikte. Es geht um die richtige Form der Bestattung, aber auch um die Unvollkommenheit des Lebens. “Unser ganzes Leben ist ein Haufen unvollkommener Momente. Und genauso unvollkommen ist die Liebe, die wir für andere empfinden. Und ehe wir uns versehen, ist alles vorbei. Und vielleicht sollten wir dieses kurze, unvollständige Glück feiern. Denn wenn irgendwann alles zu Ende geht, sind die Erinnerungen daran vielleicht alles, was uns bleibt.“ - so die Hauptbotschaft, die sich auch im Titel wiederfindet.
Als Tess merkt, dass sie mit dem Tod von Jonah nicht umgehen kann, verlässt sie die High School und kehrt zu ihrem Vater zurück, der seit der Scheidung von seiner Frau vergeblich versucht, als Organisator von spektakulären Bestattungen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Auf die Probleme seiner Tochter kann er kaum eingehen, auch als diese zunächst ihren Laptop und dann sich selbst in den nahen See wirft.
Der Roman zeichnet sich durch eine relativ leichte Umgangsweise mit dem Thema “Tod” aus, das ja pubertierenden Jugendlichen besonders nahegeht. Meint der Leser am Anfang noch, die Botschaften, die Tess nach dem Ton von Jonah erhält, können metaphysische Hilferufe aus dem Jenseits sein, so löst sich diese unheimliche Stimmung schnell auf, was aber auch dazu beiträgt, dass der Rest des Romans nicht wirklich spannend ist.
Dass Tess sich dann auf eine “unvollkommene Beziehung” mit Daniel, dem Ersatz-Jonah, einlässt, ist denn doch kaum überraschend und der kleine exotische Ausflug nach Sizilien, um Jonah dort aufwändig zu beerdigen, erinnert eher an die transatlantischen Abschiednehmen in “Das Schicksal ist ein mieser Verräter”, als dass man dieses Kapitel noch wirklich als etwas Besonderes ernstnehmen kann.
Das Buch eignet sich damit nicht unbedingt für eine Klassenlektüre, aber als Lesetipp für (von der Liebe und vom Tod) Betroffene lässt es sich sicher empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKLI.
Veröffentlicht am 01.01.2018

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