Mein Leben als Superheld
- Autor*in
- Leavitt, Martine
- ISBN
- 978-3-312-00963-3
- Übersetzer*in
- Kollmann, Birgitt
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 156
- Verlag
- Nagel & Kimche
- Gattung
- –
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Heck lebt in ausgesprochen schwierigen Verhältnissen und bemüht sich, mit den Anforderungen fertig zu werden, indem er hin und wieder in die Welt eines Superhelden flüchtet und hier versucht, durch gute Taten sein Schicksal zu beeinflussen.
Beurteilungstext
Der 13-jährige Heck ist gerade bei seinem Freund Spence, als seine Mutter ihn anruft und ihm mitteilt, dass sie nicht mehr in die Wohnung können, weil der Vermieter die Schlösser ausgewechselt haben, da sie im Mietrückstand sind.
Heck mag Spence nichts davon sagen und macht sich auf die Suche nach seiner "Mom". Diese ist psychisch sehr labil und taucht in eine Welt ab, die Heck Hyperzeit nennt, andere Leute bezeichnen es als Depression.
Schon von klein auf fühlte sich Heck für seine Mutter verantwortlich und um dies auszuhalten, hat auch er sich eine Parallelwelt aufgebaut. In Anlehnung an seine Videospiele wird er hier zum Superheld, der durch gute Taten versucht, missliche Situationen zu verändern. Doch trotz aller Bemühungen rutscht Heck immer tiefer ab. Dazu wird er noch von unerträglichen Zahnschmerzen geplagt.
In einem Einkaufszentrum wird ihm eine "Superpille " angeboten, die er zunächst entrüstet ablehnt, dann aber doch nimmt. Dies führt dazu, dass er sich für einige Stunden wirklich als Superheld fühlt, schließlich auf dem Polizeirevier landet und dank der Hilfe seines Kunstlehrers ohne Folgen dort herauskommt.
Durch die Ich-Perspektive aus der diese Geschichte erzählt wird, gelingt es der Autorin die Gedankenwelt Hecks, die immer wieder zwischen Realität und Comicwelt springt, sehr gut zu vermitteln. Gern möchte man Heck raten, sich an einen Erwachsenen zu wenden. Doch gleichzeitig kann man sehr gut seine Ängste und Beweggründe nachempfinden, dies nicht zu tun.
Mich hat das Buch nach anfänglicher Entrüstung, weil hier die Drogenerfahrungen eines 13-jährigen sehr ausführlich geschildert werden, sehr angerührt. Immer wieder gelingt es Heck in dieser katastrophalen Situation sein Gesicht zu wahren, freundlich zu sein, sich höflich zu geben, bis er schließlich zusammenbricht und fast in seinen "Tränen ertrinkt". Das Abdriften in die Comicwelt lässt ihn überhaupt erst die Wirklichkeit ertragen, in der es zum Glück noch Menschen wie seinen Freund Spence und den Kunstlehrer gibt.