Mein Hund ist Rassist

Autor*in
Oubrerie, Clément
ISBN
978-3-95878-017-0
Übersetzer*in
Kayser, Christiane
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Oubrerie, Clément
Seitenanzahl
77
Verlag
Little Tiger Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Gifkendorf b Lüneburg
Jahr
2017
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Man sieht den Menschen nicht an, wenn sie Rassisten sind. An ihren Taten kann man sie messen. Und wie ist das bei Hunden? Miezi jedenfalls benimmt sich SEHR merkwürdig.

Beurteilungstext

Woher der kleine weiße West Highland Terrier kam, weiß niemand. Er lag eines Tages einfach vor der Wohnungstür. Maël nennt ihn Miezi, und er darf ihn behalten, da er niemandem im Haus gehört. Erste Anzeichen, dass Miezi anders ist als andere Hunde zeigen sich im Fahrstuhl, da knurrt er nämlich Laurent an, den Klassenkameraden von Maël. Laurent ist farbig. Als andere Anzeichen auf ein rassistisches Verhalten deuten, wird der Tierpsychologe aufgesucht, aber der kann auch nicht helfen.
Es stellt sich heraus, dass der Hund farbige Menschen nicht nur anknurrt, sondern ihnen auch den Zutritt zur Wohnung verweigern will. Das gibt echte Probleme, als Tante Cathy mit ihrer Familie aus den Antillen zu Besuch kommt. Miezi darf so lange zu Emma (gegen einen Kuss von Maël, auf den Mund (!), denn Emma ist verliebt in ihn). Es stellt sich heraus, dass Emmas Vater den Hund gut versteht, denn er mag auch keine farbigen Menschen. Maëls Mutter hätte das nie für möglich gehalten. "Man soll sich nie auf den Umschlag eines Buches verlassen! Niemals!" fasst Tante Cathy die Situation zusammen.

Eine sehr interessante Lage breitet der Autor Audren aus. Weiß und Hund und alltäglicher Rassismus. Maëls Vater nennt Rassisten "krank", weil er die Hoffnung hegt, man könne sie heilen, ist selbst aber fast so hilflos wie seine Frau, der das Verhalten des Hundes sehr peinlich ist.

Dabei schreibt der Autor sehr humorvoll und entwickelt sehr ruhig die Geschichte samt kleiner Nebengeschichten. Die schwarz-weißen Zeichnungen von Clément Oubrerie lockern die neun Kapitel so auf, dass die jungen Leser*innen ab 8 Jahren sich auch ein gutes Bild der Familie und den Situationen machen können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.10.2017