Mein großes Buch der STADT
- Autor*in
- Baumann, Anne- Sophie
- ISBN
- 978-3-8369-5987-2
- Übersetzer*in
- Bachhausen, Ursula
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Balicevic, Didier
- Seitenanzahl
- 16
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Buch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 24,95 €
- Bewertung
Teaser
24,95€? Ein stolzer Preis! Aber auch das bereits vierte Buch von Baumanns Sachbuchserie bringt mit seinem Namen Mein großes Buch der Stadt Kinder zum Strahlen. Hier bekommen sie einen Einblick, wie lebhaft und vielseitig das Leben in der Stadt sein kann. Und dank der über 55 Klappen und Spielelemente erwacht das Leben in der Stadt. Da reicht es auch nicht aus, es nur einmal durchzublättern. Ein gelungenes und spannendes Sachbuch, das den Kindern nicht so schnell aus den Händen fallen wird.
Beurteilungstext
Was verbindet man mit einer Stadt? Erwachsene denken wohl zuerst an Lärm, Trubel und Hektik. Kinder hingegen sehen darin Abenteuer, denn in der Stadt ist es nie langweilig. Hier ist immer etwas los. Doch was macht die Stadt so besonders? Was passiert in der Stadt? Wie kommt man von A nach B und was macht man in seiner Freizeit?
In der Stadt, da ist was los. Denn es sind weitaus mehr Menschen unterwegs als auf dem Land. Die einen fahren mit dem Auto, einem Roller, der Bahn oder dem Fahrrad zur Arbeit, während andere nur einen kurzen Weg zur Arbeit haben und zu Fuß gehen können. Die einen arbeiten in großen Hochhäusern, andere können ihrer Arbeit in der Natur nachgehen. Dann gibt es auch diejenigen, die nicht arbeiten, sondern stattdessen von Geschäft zu Geschäft gehen, um Kleidung oder Lebensmittel zu kaufen. Während im Stadtpark eine Familie das Wetter genießt und dabei ein Eis isst, wird drei Straßen weiter eine kirchliche Hochzeit gefeiert. Auch Bauarbeiter können bei ihrer Arbeit beobachtet werden, die ein Haus errichten oder Rohre verlegen. Und während ein Rettungshubschrauber zum Einsatz fliegt, machen sich mit lauten Sirenen auch der Krankentransport, die Polizei und die Feuerwehr auf den Weg. Ja, in der Stadt, da ist was los.
Mit ihrem Sachbuch im ungewöhnlichen 32x 15 Buchformat laden Anne- Sophie Baumann und Didier Balicevic junge Kinder zu einer Stadtentdeckungsreise ein. Eine Reise, die vor allen Dingen durch die Nutzung von Klappen, Schiebeelementen und Drehscheiben auch zum Mitmachen und Eintauchen auffordert. Kinder haben die Möglichkeit hinter die Fassaden zu gucken. Mit Hilfe der Klappen wird den Kindern ein Einblick in das U-Bahn- System, das Innere eines Parkhauses oder aber auch die Produktion von Lebensmitteln gewährt. Hierdurch wird letztlich nicht nur eine Geschichte über die Stadt und deren Einwohner und Besucher, sondern vielmehr mehrere kleine Geschichten. Bis auf die Überschriften der Stadtbereiche ist die Schrift recht klein gehalten und passt sich damit gut dem Gesamtbild an. Die jeweiligen Bereiche der Stadt werden von einem kurzen Text eingeleitet. Dieser erklärt was auf der Doppelseite zu sehen ist und gibt ebenso Informationen hierzu. Zudem hebt sich der fett gedruckte Text, trotz der sehr lebreichen und bunten Seiten, auf seinem Hintergrund ab und fällt schnell in den Fokus des Betrachters. Außerdem wird neben den Abbildungen (Rettungshubschrauber, Parkplatz etc.) fortlaufend die jeweilige Bezeichnung geschrieben. Diese Wörter sind nicht fett gedruckt und passen sich eher ihrem Hintergrund an. Die Darstellung und Nutzung dessen dient vor allen Dingen dafür den Wortschatz der Kinder anspruchsvoll zu erweitern. Die Bilder wiederum sprechen bereits für sich. Die Vielzahl an Farben und Lichtern unterstreicht wie kunterbunt und vielfältig eine Stadt sein kann. Dabei wird auch auf die kleinsten Details geachtet, wie beispielsweise die naturgetreue Darstellung des Parks, der Feuerwehrmänner oder auch der Baustelle von Nebenan. Es ist sogar möglich die unterschiedlichen Arten von Schokolade oder aber die Überwachungskammer auf den Bildern zu identifizieren. All diese Komponenten repräsentieren die Stadt in aller Ehre. Sie führen allerdings auch zu einer Sinnesüberflutung, da man sich gar nicht auf nur eine Abbildung konzentrieren kann. Es ist für die Kinder daher essentiell sich Zeit zu nehmen und das Buch mehrmals neu zu entdecken und zu erforschen.
Die Vielzahl an unterschiedlichen und detailreichen Extras in den Abbildungen kann nicht 1:1 vom Text übernommen werden. Es wird also im Text mit Oberbegriffen gearbeitet, die auf der bildlichen Ebene differenziert aufgenommen werden. So steht im Fließtext, dass man beispielsweise im Einkaufszentrum Lebensmittel kaufen kann. Auf den Bildern finden sich dann Begriffe wie Mehl, Eier, Gebäck etc. wieder. Das Bild- Text- Verhältnis deutet daher darauf, dass Text und Bilder sich ergänzen, wobei durch die vielen kleinen bildlichen Extras auch eine Anreicherung stattfindet.
16 Seiten braucht es das vielfältige Leben in der Stadt zu demonstrieren. Doch beim ersten Mal durchblättern übersieht man sicherlich etwas. Selbst beim Zweiten... und Dritten... Es handelt sich nämlich um die Art von Büchern, die man immer wieder zur Hand nimmt um noch mehr entdecken und erforschen zu können. Aus Sicherheitsgründen darf es Kindern unter drei Jahren noch nicht zugänglich gemacht werden. Zumal die Doppelseiten für die Kinder auch ein wenig zu überladen sind und es zur Sinnesüberflutung kommen kann. Doch ab dem vierten Lebensjahr sind die Kinder herzlich eingeladen die Stadt interaktiv zu entdecken um anschließend Stadtexperten zu werden.
(Verfasserin: Kathrin Magdalena Figlewicz)