Mein fuchsteufelswilder Stinkesauer-Tag

Schlagwörter

• Emanzipation
• Gefühle
• Gewalt
• Kindheit

Teaser

Manchmal ist ein Tag einfach verloren – so auch in diesem Bilderbuch, das von einem solchen besonderen Tag erzählt, wie ihn bestimmt alle schon einmal erlebt haben.

Beurteilungstext

Schon am Morgen geht alles schief: Als das kleine Mädchen aufwacht, krabbelt der kleine Bruder durchs Zimmer und nuckelt alle Spielsachen an. Das ist der Anfang von einem richtig fuchsteufelswilden Stinkesauer-Tag. Da ist dann alles falsch: das Frühstück, die Schuhe, der Einkauf, die Ballettstunde, das Spiel mit anderen und überhaupt jeder Versuch, einen normalen Alltag zu leben. Fast ohne weitere Eskalation wird die Opposition des Kindes in Bild und Text umgesetzt. Typografisch abgesetzt werden die Selbstaussagen der Ich-Erzählerin betont. Der grafische-einfach gehaltene Stil der Bilder typisiert auch das Verhalten, das pointiert in Opposition zur Umgebung gezeigt wird. Gegenpart ist einerseits die Mutter, die ihren Alltag ungeachtet des Verhaltens der Tochter realisiert, darunter aber sichtbar zunehmend leidet, was sie aber nicht durch Gegenaggression auf die Tochter zurückspiegelt. Andererseits ist da der kleine Bruder Bob, der das Verhalten in neugieriger Distanz beobachtet, ohne sich davon beeinträchtigen zu lassen. So wird der Tag durchlebt, der abends in einer unbedingten Entschuldigung des Kindes und einem wunderbaren folgenden Tag mündet, der noch einmal betont, dass solche Tage eben Phänomene sind, die nicht die Persönlichkeit des Kindes abbilden oder prägen.
Ein herrlich leichtes, komisches aber sehr authentisches Bilderbuch über die Macht der Gefühle, denen wir uns manchmal nicht entziehen können. Und so markant es auf kleine Kinder bezogen ist, müssen sich die erwachsenen Vorlesenden eingestehen, dass sie solche Tage auch kennen – wenn auch vielleicht die Ausdrucksformen dann andere sind. Insofern aber ein All-Age-Buch – Klein und Groß nachdrücklich zu empfehlen!