Mein Freund Pax Die Heimkehr

Autor*in
Pennypacker, Sara
ISBN
978-3-7373-5916-0
Übersetzer*in
Kollmann, Birgitt
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Klassen, Jon
Seitenanzahl
267
Verlag
FISCHER KJB Sauerländer Duden
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
17,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 13jährige Peter hat vor einem Jahr seinen zahmen Fuchs in die Wildnis entlassen. In diesem Buch, eine Fortsetzung des ersten Jugendromans, machen sich beide auf die Suche nach ihrem früheren Freund. Beide treffen wieder zusammen und finden ihre je eigene Rolle in dieser Welt.

Beurteilungstext

Dies ist eine sehr anrührende Geschichte, die die Schicksale des 13jährigen Peter und seines „Freundes“, des Fuchses Pax, erzählt. Aber: Dies ist der zweite Teil dieser Geschichte, und die Lesenden sollten unbedingt vorher den ersten Teil kennen, „Mein Freund Pax“. Sonst bleibt vieles unverständlich. Im ersten Band wird erzählt, wie der mutterlose Peter einen jungen, verwaisten Fuchswelpen aufzieht. Als er nach Ausbruch eines Krieges das inzwischen zahme Tier in die Wildnis entlässt, leidet er sehr unter diesem Verlust. In diesem Krieg verliert er auch seinen Vater, wird selbst verletzt und findet bei einer ebenfalls kriegsverletzten Frau vorübergehend Unterschlupf. Und hier setzt nun der zweite Teil der Geschichte ein. Peter, der immer noch unter dem Verlust seines Freundes Pax leidet, schließt sich einer Gruppe von „Wasserkriegern“ an, die an der Beseitigung der Kriegsschäden arbeitet, vor allem an der Reinigung kontaminierter Gewässern. In der Freundschaft mit dem Liebespaar Jade und Samuel findet Peter Halt und auch langsam zu sich selbst. Er macht sich auf, in sein altes Elternhaus zurückzukehren. Die Sehnsucht nach Pax und das schlechte Gewissen, weil er das Tier ausgesetzt hat, beherrschen nach wie vor sein Innenleben. Auf der andern Seite kann auch der inzwischen zum Vater gewordene Fuchs Pax „seinen Jungen“ nicht vergessen. Als seine Tochter, ein junges Fuchsweibchen, das von dem vergifteten Wasser getrunken hat, schwer erkrankt, treffen Peter und Pax wieder zusammen, und der Fuchs bringt die junge Füchsin zu Peter, der sie gesund pflegt und als Haustier bei sich behält. Diese Geschichte ist voller Gefühle und so rührend erzählt, dass ein leichter Hauch von Kitsch darüber liegt. Zumal die Tiere sehr vermenschlicht dargestellt werden. Die Füchse sprechen miteinander natürlich mit ihren tierspezifischen Kommunikationsmöglichkeiten, aber die Verfasserin überträgt diese Formen in menschliche Sprache: „Füchse kommunizieren über ein vielschichtiges System aus Lauten, Gestik, Mimik und Geruch. Die kursiv geschriebenen Wörter im Text sind der Versuch, diese ausdrucksvolle Sprache für uns Menschen zu übersetzen“. So schreibt die Autorin auf einer Vorsatzseite. Seltsam wirkt das, wenn der alte Fuchs Pax seine Tochter zu erziehen versucht. Aber die jungen Lesenden werden ihre Freude an der Lektüre haben und ihren Gewinn aus dem Buch ziehen. Sie erfahren eine ganze Menge über Füchse und ihre Lebensweise. Ihre Liebe zur Natur wird geweckt oder kann geweckt werden. Die Naturschilderungen sind ausgesprochen stimmungsvoll. Die Sprache des Romans ist leicht lesbar, flüssig, und sie kann das Stilgefühl der Lesenden positiv beeinflussen. Wie schon im ersten Band wechselt die Autorin von Kapitel zu Kapitel die Perspektive. Mal wird aus der Sicht Peters, mal aus der des Fuchses erzählt, was auch optisch sichtbar gemacht wird, weil über jedem Kapitel entweder eine Jungen- oder eine Fuchsvignette gedruckt ist. Die einfachen Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Jon Klassen sind sehr düster und passen nicht unbedingt zur optimistischen Grundstimmung der Erzählung.

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Diese Rezension wurde verfasst von rem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 04.12.2022