Mein bester Freund, der Bär

Schlagwörter

• Freundschaft
• Gefühle
• Kindheit
• spielen

Teaser

Wie ist es nur möglich, dass der riesengroße, starke Bär zu einem niedlichen, kleinen Teddy schrumpft?

Beurteilungstext

Vane Kosturanov ist hier Autor und Illustrator zugleich. Er versteht es auf wunderbare Weise, den Leser und die Leserin in seine Geschichte zu ziehen, sie an den Kinderträumen teilhaben zu lassen. Ohne mit Worten aufzufordern, ermuntert er die kleinen Lesenden allein durch seine Bilder, ihre Umgebung und die Welt zu entdecken, sich auf kleine Abenteuer einzulassen und neugierig zu sein oder zu werden. Kosturanov erzählt sehr einfühlsam, schonend und kindgerecht von Freundschaft, Entwicklung und Veränderungen. Letztere können für den einen Betroffenen sehr schmerzhaft sein , sind aber für den anderen zwingend notwendig.

Ava, das Mädchen in dem rot gepunkteten Kleid, ist neugierig und unternehmungslustig, und sie hat stets ein beeindruckendes Pelztier an ihrer Seite. Egal, ob sie mit Luftballons zum Himmel hochfliegt, mit dem Rad die Hügel herunter saust oder Berge erklimmt, um der Sonne näher zu sein. Ihr Bär ist bereit, sie auf den Mond zu heben und sie darauf schaukeln zu lassen. Sie spielen Verstecken zwischen den Häusern, tauchen ab in die See oder träumen gemeinsam durch die Nacht. Sie entdecken die Buchstaben, die die Kraft haben, Geschichten entstehen zu lassen. Der große Freund beschützt, bewacht und tröstet das kleine Mädchen in allen Lebenslagen, denn er ist stark und klug. Sie scheinen ein unzertrennliches Paar zu sein, bis eines Tages andere Kinder auf der Bildfläche erscheinen und Ava Gefallen an ihrer Gesellschaft findet. Von dem Moment an bekommt der Bär einen anderen Stellenwert. Seine Größe verändert sich und er verkleinert sich auf ein handliches Spielzeugmaß. Jedoch bleibt er immer im Herzen seiner Gefährtin, denn: die erste große Liebe vergisst man nicht.

Vielleicht empfindet manches Kind (oder auch Eltern) die getuschten Zeichnungen in ihrer Farbigkeit zu düster oder zu gedämpft. Sie geben aber dem Gesamtbild und den Geschichten eine große Ruhe, lassen den Figuren viel Raum für Aufmerksamkeit. Alle Jahreszeiten, Tag und Nacht kommen mit ihren typischen Farben zur Geltung. Die Szenen sind immer auf Doppelseiten angeordnet, sie wirken niemals überladen und doch haben das Auge und der Kopf genug zu tun beim Betrachten der Bilder. Jeweils auf einer Seite ist der sehr eindeutige Text zu lesen und hat niemals mehr als drei Reihen. Häuser erscheinen auf fast allen Seiten, deuten eine Kleinstadt oder Dorf an und sind sehr minimalistisch gezeichnet. Sie erinnern an Bauklötze, die man hin und her schieben oder auch mal durch die Luft fliegen lassen kann. Sie stehen nie ganz gerade und bekommen dadurch etwas Unwirkliches oder Verträumtes. Ein Eindruck und Gefühl, das sich bei jedem einstellen wird, der in dieses Bilderbuch eintaucht. - Ein außergewöhnliches Buch zum Lesen, Vorlesen, ergänzendem Erzählen und zum weiter Träumen. Sehr empfehlenswert.

Anmerkung

Vorlesen, Lesen lernen, Kindergarten-Bücherei.
Sehr empfehlenswert.