Mehr..immer mehr!

Autor*in
Springman, I.C.
ISBN
978-3-219-11555-0
Übersetzer*in
Lawall, Christiane
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Lies, Brian
Seitenanzahl
34
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin-Wien
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Elster erhält von einer Maus eine Murmel geschenkt. Das löst bei der Elster eine Sammelleidenschaft aus, die ein unüberschaubares Ausmaß annimmt. Am Ende bricht der Ast mit den überfüllten Nestern ab und begräbt die Elster unter sich. Die Mäuse und andere Tiere helfen die Dinge wieder abzutragen. Erörtert wird die Frage ganz nebenbei, was brauchen wir, konkret: was ist nichts, etwas, viel, zu viel, genug.

Beurteilungstext

Diese fabelhafte Geschichte kann vorwiegend über die genauen, realistischen Illustration erschlossen werden. Ausgehend von - nichts - wird die zunehmende Sammelleidenschaft der Elster dokumentiert. Diese Dramatik wird hervorgehoben dadurch, dass die Elster erst einmal auf einer Seite zu sehen ist und dann immer öfter anfliegt und bis zu siebzehn mal auf einer Seite dargestellt ist. Dies hebt die zunehmende Hektik der Sammelleidenschaft hervor. Ihre Habgier wird immer größer, immer mehr Nester werden gebaut. Die Nester werden voller, dabei werden auch die Farben düsterer, und die Tiere betrachten die Ansammlung mit Schrecken. Keine Warnung hilft. Das löst dann eine Katastrophe aus, der Ast bricht ab und begräbt die Elster unter ihrer Sammlung. Erst jetzt erfolgt eine Umkehr. Die Elster benötigt die Hilfe der Tiere, um die Ansammlung zu entsorgen und herauszufinden, was genug ist.
Der Illustrator verzichtet auf eine Ausmalung des Hintergrundes, und so können sich die Betrachter auf die Aktionen der Tiere und die angesammelten Gegenstände konzentrieren. Es wird Kindern Spaß machen zu sehen, was da alles zusammengetragen wird, das reicht von der Murmel über den Autoschlüssel bis zur Sonnenbrille und Vielem mehr. Für jüngere Kinder bietet sich die Gelegenheit, diese Gegenstände auch zu benennen.
Doch auch der Text hat seine Bedeutung. Vorwiegend besteht er aus Adjektiven, unbestimmten Zahlwörtern wie nichts, wenig, viel, die zunächst nur - quasi ganz sachlich die Menge der angesammelten Gegenstände festhalten. In Kombination mit der Präposition -zu - oder Satzzeichen wird daraus eine Frage, ein Kommentar eine Wertung, begleitet von dem bedenklichen Blick der Maus und eines Eichhörnchens. Doch die Elster beachtet diese Warnhinweise nicht, sie lernt erst aus den Folgen.
So wird aus der Geschichte eine Auseinandersetzung mit der Frage, was ist zu viel, was ist genug, einer Frage, die angesichts des ungezügelten Konsums überfüllter Kinderzimmer nicht oft genug gestellt werden kann sowohl für Eltern als auch für Kinder.
Das Bilderbuch hat eine sehr stimmige Konzeption, die Umsetzung ist überzeugend gelungen und reizvoll
illustriert. Es ist daher für alle Altersgruppen zu empfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von P-J.
Veröffentlicht am 01.01.2010