Mehmet bekommt eine Schwester

Autor*in
Erol, Necet
ISBN
978-3-86121-191-4
Übersetzer*in
Heinrich, Lotte
Ori. Sprache
Türkisch (Beratung)
Illustrator*in
Delioglu, Mustafa
Seitenanzahl
40
Verlag
Anadolu
Gattung
Ort
Hückelhoven
Jahr
2002
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,80 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mehmet , das Kindergartenkind, bekommt ein Schwesterchen. Das ist aufregend und weckt viele Fragen. Mehmet hätte eigentlich lieber einen Bruder, da er mit dem besser spielen kann, aber er akzeptiert Mutters Hinweis, dass er das auch mit einer Schwester könne. Und als Mehmet und der Vater Mutter und Tochter zum ersten Mal im Krankenhaus besuchen, bekommt Mehmet Geschenke der Schwester: Schokolade, Bonbons und Spielsachen.

Beurteilungstext

Ein schwieriges Thema ist in vielen Kindergartengruppen alles, was zum Thema Sexualität gehört. Aber gerade deshalb brauchen die Gruppen Buchangebote, die auch von den türkischen Eltern akzeptiert werden. Sie werden im Katalog auch als Zielgruppe explizit genannt.
Der kleine Mehmet hat von seiner Mutter erfahren, dass er ein Schwesterchen bekommen wird. Verwirrt wird er durch die Mitteilung, dass die Schwester im Bauch der Mutter heranwächst und nicht vom Storch gebracht wird. Die Mutter erklärt Mehmet, dass Babys entstünden, wenn Mutter und Vater einander sehr liebten. Dass es eine Schwester und kein Bruder würde, hätte die Mutter vom Frauenarzt erfahren, der es mit Hilfe von Geräten im Bauch sehen könne. Auf seine ungeduldige Frage, wie lange es noch dauern würde, legt Mutter seine Hand auf ihren Bauch und lässt ihn die Bewegungen des Babys spüren. Vier Monate müsse er noch Geduld haben. Die Zeit vergeht, Mutters Bauch wächst und er darf öfter das Baby spüren. Eines Tages ist es so weit, Mutter bekommt Wehen. Sie bittet Mehmet, bei Vater auf der Arbeit anzurufen. Vater bestellt den Krankenwagen und alle drei fahren ins Krankenhaus. Am nächsten Tag ist die Schwester da. Mehmet und der Vater besuchen Mutter und Kind im Krankenhaus und bewundern das Baby.
Ein wichtiges Thema wird hier aufgegriffen. Gezeigt wird ein offenes und liebevolles Verhältnis zwischen Mutter und Sohn. Dass ein Geschwisterchen ins Haus steht, erfährt Mehmet allerdings erst nach fünf Monaten Schwangerschaft, als Mutters Bauch sie nicht mehr verbirgt. Seine Überlegungen, was das Ganze für Konsequenzen hat, sind nachvollziehbar.
Die kolorierten Zeichnungen bringen manchmal andere, auch zusätzliche Informationen als der Text. So wird Mutters Erzählung vom Besuch beim Frauenarzt und wie das Baby im Bauch liegt durch die Zeichnungen deutlich. Der Arzt auf dem Bild ist allerdings eine Ärztin. Das Bild der Eltern umgeben von einem Herzchenkranz zeigt, dass das Liebhaben von Mutter und Vater im Bett stattfindet. Vater spielt nur eine Nebenrolle, Aufklärung ist Mutters Sache. Der Brauch, dass das Baby für das Geschwisterkind Süßigkeiten mitbringt, soll sicher dazu dienen, Eifersucht zu verhindern.
Sprachlich ist das Buch nicht immer ganz gelungen. Es wird kein Übersetzer angegeben, nur eine sprachliche Beratung. Die hätte bezüglich der deutschen Sprache besser sein können. In welchem Verhältnis der deutsche zum türkischen Text steht, kann ich nicht beurteilen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von repa.
Veröffentlicht am 01.01.2010