Meehr

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Teaser

Schmuddelwetter an der Küste. Ein missmutiger Spaziergänger erlebt an diesem Tag das Abenteuer seines Lebens und Peter Schössow, der hier einem Menschen den alten Traum vom Fliegen erfüllt, vermittelt eine einzige Botschaft: Das Leben ist schön, trotzdem. Wir müssen es nur sehen.

Beurteilungstext

Bilder sagen oft mehr als Worte, besonders, wenn sie so gefühl- und kraftvoll gezeichnet sind wie von Herrn Schössow. Wie leicht hingeworfene Eindrücke "beschreibt" der Bilderbuchkünstler die Schönheit der Naturgewalten.
Das wiederkehrende Hauptmotiv, filmartig in Szenen eingefügt, bestimmt jede Doppelseite. Die Veränderungen in der Figur entwickeln die Geschichte spannend wie einen Roman: eingezogene Schultern strecken sich, tief vergrabene Arme öffnen sich weit, niedergeschlagene und ängstlich-entsetzte Augen erstrahlen. Widrige Bedingungen werden einfach ins Gegenteil verkehrt und begeistern den zuvor verschreckten. Aufgewirbelter Müll dekoriert die Szenenbilder, die mit Details das Erzählte rahmen: Sandwellen, Sturm und Niesel, Wolken und Luftaufnahmen, wie sie jeder Reisende kennt. Aber vor allem gängige Küstenmotive wie Seebrücken, Möwen, Leuchttürme, Strandhütten mit Seeleiter, Strandhafer und Sandbilder runden alles ab. Witzige Einzelheiten wie der Hund, dem die Ohren nach vorn geweht werden, verführen zum Schmunzeln. Ja, der Mann weiß, wovon er "redet".
Eine diffuse grüne Grundfarbigkeit kann sich nur schwer entscheiden zwischen dem Eindruck unergründlicher Meerestiefen und schmutzigem Nieselwetter und lässt den Leser augenblicklich eintauchen (in was auch immer). Die Farbbeschränkung auf rot, schwarz und weiß in den Motiven erzeugt einen hintergründigen Kontrast und damit eine fesselnde Spannung bis zum Schluss.
Nur drei Worte braucht es - eines davon der Titel - und alles ist gesagt. Und jeder versteht. In diesem Buch steckt etwas mehr Meer, eben Meehr!!
Aber eine Frage stellt sich dennoch - Herr Schössow, wo ist der Hund geblieben?