Maus mit Haus
- Autor*in
- Stutzman, Jonathan
- ISBN
- 978-3-314-10632-3
- Übersetzer*in
- Schaub, Anna
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Arsenault, Isabelle
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- Bilderbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2023
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Vincent reist mit seinem kleinen Haus herum, das größer ist als es scheint, und er bietet jedem Reisenden Unterschlupf. Ob das auch mit dem Bär klappt, der Hilfe braucht und vor dem alle anderen Gäste Angst haben?
Ein fröhlich gezeichnetes Bilderbuch über die Furcht vor Fremden und mutige Hilfsbereitschaft für junge Menschen ab vier Jahren.
Beurteilungstext
Durch ein Guckloch in Form von Vincents Haus auf dem Einband sehen wir eine bunte Blumenwiese, die an einen Druck von Matisse erinnert. Der gut gelaunte Mäuserich sucht einen neuen Ort zum Niederlassen, dort, wo er gebraucht wird.
Hilfsbereit nimmt er alle Tiere auf, die aus den verschiedensten Gründen Unterschlupf suchen. Kritisch wird die Situation, als der Bär sich verlaufen hat und ebenfalls um Aufnahme bittet.
Das Dilemma des Gastgebers ist groß: Die Tiere haben Angst, dass der Bär sie auffrisst, und der Bär braucht genauso Hilfe wie alle anderen. Vincent ist mutig und nimmt den Bären trotz aller Widersprüche auf und alles geht gut.
Die Idee, dass jedes Wesen, das Hilfe braucht, auch welche bekommt, ist prinzipiell eine gute Idee. Aber der Rezensentin stellt sich die Frage, wo die junge Zuhörerschaft die Grenze ziehen soll, wenn z.B. ein Fremder zu einem Kind sagt, dass er Hilfe braucht, es ihm folgt und ihm dann Schlimmes zugefügt wird.
Insofern ist dieses Buch als Gesprächsgrundlage gut geeignet, sofern auch über Grenzen des Helfens geredet wird.
Die Illustrationen sind sehr gut gelungen, es kommen verschiedene Stilmittel zum Einsatz (Zeichnungen, Drucke, Doppelklappseiten) durch die verschiedene Blickperspektiven möglich sind.
Auch die sprachliche Qualität überzeugt durch lange Sätze mit Nebensätzen und eine fast poetische Wortwahl.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch mit guter Begleitung und dem Willen zum Austausch über das Thema, wem geholfen werden kann und wie, eine moralische Frage aufwirft, die auch Erwachsene täglich vor eine Herausforderung stellt.