Martha

Autor*in
Atak, Atak
ISBN
978-3-8489-0077-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
32
Verlag
Aladin
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Am Beispiel „Martha. Die Geschichte der letzten Wandertaube“ dokumentiert Atak in malerischer Weise das Aussterben der Arten.

Beurteilungstext

Atak erzählt in „Martha. Die Geschichte der letzten Wandertaube“ von ihrem Leben, von ihrem einsamen Tod 1914 im Zoo Cincinatti, und damit dem Aussterben ihrer Art. So wie Atak dieses wunderbar großformatige Bilderbuch dem Ornithologen und Vogelzeichner John James Audubon widmet, können wir darin vielfältige Referenzen auf den Vogelforscher und Künstler selbst entdecken. Wir begleiten den Wissenschaftler Audubon bei der Vogelzählung, schauen ihm über die Schulter, während er die Zeichnungen zur Wandertaube für sein Buch „Vögel in Amerika“ anfertigt, und sind Zeuge seiner darin festgehaltenen Beobachtungen, wenn er den Rhythmus der Flügelschläge „wie das Surren eines brausenden Motors“ beschreibt.
John James Audubons Zeichnungen, wie auch die anderer Künstler aus dem Nordamerika des 19. Jahrhunderts, werden adaptiert, zitiert und in der Montage mit popkulturellen Figuren wie Tim und Struppi, Mickey Maus und Popeye zu einem sowohl visuellen als auch narrativen Teppich verwebt. Von den gewaltigen Vogelschwärmen, der Jagd auf die Wandertaube, über den Versuch des Artenschutzes im Zoo, bis hin zum endgültigen Aussterben, wird der Betrachter in visuell kraftvollen Kommentaren dazu angeregt, den Umgang mit der Natur zu hinterfragen. Dementsprechend präsentiert die letzte Illustration die Wandertaube in Gesellschaft des bereits ausgestorbenen Chinesischen Flussdelfins und des Pandabären, der zugleich als Symbol des Naturschutzes gilt. Ein Anlass ist dies allemal, um das Verhältnis von Mensch und Natur zu reflektieren.
Atak präsentiert mit seinen Acrylmalereien nicht nur ein farbliches Spektakel, sondern lässt zudem ein vielschichtiges Bild zur ausgestorbenen Wandertaube entstehen. Mehrfach übermalte Hintergründe und die unzähligen popkulturellen und kunsthistorischen Verweise unterstützen diesen Eindruck.

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Diese Rezension wurde verfasst von fas; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 01.07.2016