Man liebt nur, was einen in Freyheit setzt”

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Kenntnisreich und interessant vermittelt Harald Gerlach “Die Lebensgeschichte des Friedrich Schiller”, wie der Untertitel seiner Biographie lautet.

Beurteilungstext

Die Schiller-Biographie ist in 11 Kapitel untergliedert, entsprechend markanten Lebensabschnitten, wird eingeleitet durch ein informatives Geleitwort des Leiters der Stiftung Weimarer Klassik, klingt aus mit einem Epilog über Schillers Nachwirkungen sowie einer Zeittafel, einer Bibliographie und einem Bildnachweis.
Man merkt es der Schreibweise dieser Biographie und der Art der Annäherung an Schillers Leben an, dass sein Verfasser ebenfalls ein Schriftsteller ist (Dramatiker, Lyriker und Prosaist); außerdem kann man feststellen, dass auch autobiographisch eine gewisse Parallelität zwischen Schiller und Gerlach auszumachen ist und insofern eine Affinität zwischen den beiden besteht. Denn wie Schiller ist auch der der ehemalige DDR-Bürger Gerlach von Jugend an zu den offiziellen Repräsentanten in Opposition, wird wenig von der Öffentlichkeit und den Kollegen anerkannt und verstirbt vergleichsweise früh.
Als solchermaßen Seelenverwandtem gelingt es Harald Gerlach, das spannungsreiche Werk Schillers anhand augenfälliger Stationen seines privaten wie seines öffentlichen Lebens zu veranschaulichen. Mit wenigen, aber immer treffenden Werk-Zitaten und auf der Grundlage genauer biographischer Kenntnisse entwickelt er ein Schiller-Porträt, das dessen Ruhelosigkeit und dessen Elan in einer fast dialektisch anmutenden Abwägung vorführt und schlüssig nachvollziehbar macht.
Insofern ist diese Schiller-Biographie nicht nur jugendlichen Lesern nachdrücklich zur Individuallektüre zu empfehlen, sondern sollte auch in jeder (Schüler-)Bücherei vorgehalten werden!