Mami hat mich nicht mehr lieb

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Teaser

Seit Max auf die Welt gekommen ist, fühlt sich Lisa von ihrer Mutter zurückgesetzt. Lisa überlegt, wie sie wieder die Aufmerksamkeit ihrer Mutter auf sich ziehen könnte. So erfindet sie Bauchschmerzen. Die besorgten Eltern rufen eine Ärztin, die den wahren Grund erkennt und Lisa ermutigt, den Eltern ihre Befürchtungen zu erzählen.

Beurteilungstext

Dieses häufig bearbeitete Motiv wird auf die kurze Episode „Max hat Bauchschmerzen“ begrenzt. Der Konflikt erreicht seinen Höhepunkt, indem die Mutter Lisa zu ihrer Freundin schickt mit den Worten: „Geh nur zu Petra! Ich habe jetzt eh keine Zeit für dich“. Die Reaktion von Lisa hierauf fällt sehr gemäßigt aus: Sie „klagt“ Petra ihr Leid. Lisa zeigt überhaupt wenig äußere Reaktionen, sondern wirkt zurückgezogen und auch nachdenklich, fast ein wenig erwachsen. Dieses Erwachsenenhafte wird z.T. auch durch die Sprache suggeriert: „Es fällt Lisa nicht leicht, über ihr Problem zu sprechen.“

Dieser Akzent lässt Zweifel an der „originalen Begegnung“ des Lesers mit Lisa aufkommen. Das Mädchen „steht traurig vor dem Spiegel“, sie „kommt sich überflüssig vor“, sie „bleibt enttäuscht stehen“ ... Konkrete kindliche Reaktionen wie Weinen, Lachen, Rennen ... tauchen nur ganz vereinzelt auf. Dadurch wirkt die gesamte Episode stark verdichtet, eher allgemein beschreibend und müsste beim Erzählen in konkrete, kindgemäße Sprache (rück)übersetzt werden.

Die Illustrationen erstrecken sich jeweils über eine Doppelseite. Sie sind klar gegliedert und konzentrieren sich auf die wesentlichen Elemente. Neben der Begleitung und Bereicherung des Textes enthalten die Zeichnungen symbolhafte Anteile, die zur Ausdeutung anregen, deren Anwendung aber einem Psychologen überlassen werden sollte.