Mama & das schwarze Loch

Autor*in
Leitl, Leonora
ISBN
978-3-7022-3436-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Leitl, Leonora
Seitenanzahl
26
Verlag
Tyrolia
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Innsbruck
Jahr
2015
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eines Tages beginnt Lottis Mama zu qualmen und stürzt in ein schwarzes Loch. Was ist zu tun, um sie wieder aufzuwecken? Vielleicht kann Fernando vom Zirkus Pyromani helfen?

Beurteilungstext

Adele hat viel zu tun. Sie arbeitet in einer Werbeagentur. Nach der Arbeit wartet der Haushalt und auch Lotti, ihre Tochter, benötigt Hilfe: z.B. bei den Hausaufgaben. Da ist Lotti abends immer sehr geschafft. Doch eines Tages beim Essenkochen beginnen Adeles Haar an zu rauchen - und Sie stürzt in ein schwarzes Loch, das sich plötzlich in der Küche auftut. Dort liegt sie und raucht vor sich hin. Was ist passiert? Und wie kann Adele wieder normal werden? Weder der Löschversuch mit der Gießkanne noch Omas Hausrezepte tragen Früchte, so bittet Lotti den Feuerschlucker Fernando um Hilfe. Und der weiß, dass Adele nicht gelöscht, sondern neu entzündet werden muss. Das gelingt ihm und Adele hat von nun an einen ganzen Zirkus als Verstärkung.
Das Thema Burn-out wird in diesem Buch von Leonora Leitl aufgegriffen und symbolisch bearbeitet. Das Bedürfnis des Menschen nach Liebe und Schonräumen der Seele kommt im Alltag oft unter die Räder. So brennt Adele aus. Dass am Ende ihr Feuer wieder entzündet werden kann, schafft Hoffnung.
Das Bild macht allerdings auch nachdenklich. Welche Rolle spielt Lotti? Wird sie eingebunden? Was kann sie tun? Ist sie wirklich nur Zuschauerin? Leider verpasst es Leonora Leitl, hier ein geschlossenes Bild in einem pädagogisch motivierten Bilderbuch zu zeichnen. So bleibt die Geschichte sehr auf die beiden erwachsenen Protagonisten Adele und Fernando beschränkt - für Lotti ergeben sich keine neuen Handlungsoptionen.
Das Bilderbuch ist in Collagen gearbeitet, die Zeichnungen und Druck verbinden und stark reduziert und fragmentarisch die Figuren und die Doppeldeutigkeit der Situation ausgezeichnet ins Bild setzen. Beziehungen und emotionale Zustände werden durch Raum-Lage-Beziehungen und staubähnliche Flächendrucke gekonnt dargestellt. Damit entwickeln die Bilder gekonnt eine zusätzliche Deutungsebene. So liegt hier ein handwerklich ausgezeichnetes Bilderbuch mit einem leider nicht ganz störungsfreien metaphorischen Inhalt vor.


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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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