Malala - Für die Rechte der Mädchen

Autor*in
Frier, Raphaele
ISBN
978-3-86873-975-6
Übersetzer*in
Illinger, Maren
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Fronty, Aurélia
Seitenanzahl
48
Verlag
Knesebeck
Gattung
BiografieBuch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Wer kennt sie nicht? Malala Yousafzai, die außergewöhnliche junge Frau aus Pakistan, die schon als Mädchen mutig für das Recht auf Bildung von Frauen und Mädchen eintrat? Sie wurde durch Schüsse im Schulbus schwer verletzt und bekam als Jüngste 2014 mit 17 Jahren den Friedensnobelpreis. Malalas Geschichte wird in diesem Bilderbuch bildstark und anschaulich für jüngere LeserInnen erzählt.

Beurteilungstext

Malala steht wie keine andere für den Kampf von Frauen und Mädchen überall auf der Welt für ihre Rechte, wobei das Recht auf Bildung eines der grundlegenden ist. Sie kommt aus einer paschtunischen Familie in Pakistan und ihr Vater gründete eine Schule, so dass es für ihn selbstverständlich war, dass seine erstgeborene Tochter lernen sollte und durfte oder wie es im Buch heißt: „Malala wächst mit dem Geruch von Schulbüchern und Stiften auf.“ (S. 8) So konnte sie vor ihrer Mutter, die aus einer tief in den abgelegenen Bergen des Swat-Tal lebenden traditionellen Familie stammt, lesen und schreiben. Wach und aufmerksam wie sie ist, bekommt sie schon früh die Gespräche der Älteren und ihre Sorgen um die Zukunft des Landes mit: Die Taliban sind bedrohlich nahe und drohen mit Schulschließungen, die Frauen und Mädchen müssen sich verhüllen und dürfen ab 2009 keine Schule mehr besuchen. Malala fürchtet um ihren Traum – sie will Ärztin werden. In einem Fernsehauftritt entgegnet sie einem Taliban-Vertreter: „Wie können Sie es wagen, mir mein Grundrecht auf Bildung zu nehmen?“ Nach den lebensbedrohlichen Schüssen auf die wehrlose 15jährige Jugendliche im Schulbus, wird sie nach Großbritannien ausgeflogen medizinisch behandelt und überlebt.
Nun lebt die Familie in England und alle Welt weiß von diesem mutigen Mädchen aus Pakistan und sie hält eine Rede vor der UNO in New York und bekommt ein Jahr später den Friedensnobelpreis verliehen – eine ganz besondere Auszeichnung für diese junge Frau, die sich auch weiterhin unermüdlich für die Rechte der Mädchen und Frauen überall auf der Welt einsetzt.
Raphaele Frier erzählt eindringlich und mitreißend, was durch die gelungene Übersetzung von Maren Illinger gut zum Tragen kommt – die Fröhlichkeit und auch Geborgenheit von Malalas Kindheit in einem behüteten Elternhaus in diesem den westlichen Lesern eher fremden Land sprechen den Leser/die Leserin sehr an. Das Besondere an diesem Bilderbuch sind aber die wunderbaren, farbstarken Illustrationen der ehemaligen Textildesignerin Aurélia Fronty. Vor großflächigen, in vielen Schattierungen von Blau gemalten, Tableaus der Landschaft des nördlichen Pakistans mit seinen hohen Bergen und Seen sehen wir Kinder beim Drachensteigen, die Familie auf dem Dach des Hauses Tee trinken, neben im Wind flatternden bunten Tüchern. In flammendem Rot sehen wir, was unter den Taliban alles verboten ist: Computer, Fernseher, Bücher werden den Flammen übergeben und die Frauen müssen sich komplett in eine Burka hüllen. Die Situation im Bus, als auf sie geschossen wird, wird im Text dramatisch erzählt und das Bild zeigt die Bedrohung durch zwei Schattengestalten mit Turban und Gewehren. Aber im Mittelpunkt stehen die Mädchen und Malala in einer Art Sternenkranz, in warmen Farben gezeichnet. Fronty greift in beeindruckender Weise die Muster, Ornamente und Farben der Kleidung der Mädchen und Frauen in diesem Teil der Welt auf – fast meint man, die Webart und Struktur der Gewänder und Tücher spüren zu können.
Ergänzt und abgerundet wird dieses besondere Bilderbuch durch einen mit Fotos anschaulich gestalteten Anhang, der geografische und landeskundliche Informationen zum Land Pakistan, zu den Paschtunen, ihrer Sprache und Religion gibt. Daneben zeigen die Fotos Malala in verschiedenen Stationen ihres Lebens und würdigen sie mit Zitaten.
Mit einem solchen möchte ich die Rezension dieses sehr empfehlenswerten Buches auch beenden: „Man bekämpft den Krieg durch Dialog, Frieden und Bildung.“

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SRAn; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 13.02.2018

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