Märchen der Brüder Grimm

Autor*in
ISBN
978-3-407-79926-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Heidelbach, Nikolaus
Seitenanzahl
384
Verlag
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Weinheim
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Falls auch in den neuen Zeiten das Wünschen noch helfen sollte, so wäre der Wunsch nach Heidelbachschen Bildern zu Grimmschen Märchen eine sehr gute Wahl. Die Neuauflage des aufwändig gestalteten Buchs bei erheblich gesenktem Preis macht es einfach, es als "sehr empfehlenswert" einzustufen.

Beurteilungstext

Als kleine Hommage an eine andere Märchensammlung wurden 101 Märchen von Jakob und Wilhelm Grimm ausgewählt, von der "Wanderschaft des Schneiders Däumerling" bis zum "Goldenen Schlüssel". Wenn überhaupt, so wurden Sprache und Stil nur sehr behutsam geändert, die Rechtschreibung folgt allerdings nicht der derzeit gültigen. Das tut dem Text natürlich überhaupt keinen Abbruch, Märchen werden vorgelesen oder (nach-) erzählt. Für die Interessierten ist jeweils am Schluss jedes Märchens (s)eine Jahreszahl abgedruckt.
Der Abdruck der Märchen allein wäre nun nicht mehr so besonders aufregend. Das Neue und Augenfällige sind selbstverständlich die Bilder. 150 hat Heidelbach seiner Auswahl zugefügt. Viele folgen seinem bekannten "realistischen" Stil ohne Hintergrund, wobei er zwar extrem sorgfältig malt (realistisch eben), seine Motive aber "märchenhaft" wählt. Um zu erklären: Das halbkreisförmige Schild wird mit drei Nagelhaken gehalten. Deutlich sind vier vertikale Bretter zu erkennen. Über dem Durchmesser steht "Doktor Allwissend". Geprägt wird das Bild jedoch vom fast symmetrisch von oben hereinragenden Hummer mit seinem Kopf und seinen beiden Zangen. Vor seinen Augen (auf der "Nase") sitzt ein Kneifer. So stellen wir uns einen Professor vor, geprägt von Filmen wie "Die Feuerzangenbowle" oder "Prof. Unrat".
Viele Bilder gestaltet er aber auch in uns gewöhnlichen Formaten, die dann zumeist eine ganze Seite einnehmen. Aber auch hier bleibt für uns immer etwas Geheimnisvolles, Unwirkliches. Mal ist es ein Totenschädel, der inmitten einer Burg den Hof ersetzt, mal schaut ein debiler Mensch durch ein Fenster in den Raum herein, mal ist es eine eingefrorene Szene (der Wirt wird vom Knüppel aus dem Sack verprügelt), ein Stilmittel, das Heidelbach gern verwendet.
Tolle Bilder, sehr sauber, äußerst akurat, manchmal hinterlistig bestückt, immer glatt gemalt aber nie geglättet. Jetzt fehlt in der Sammlung nur noch Heidelbachs Buch mit den Märchen von Andersen.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010