Luftkinder

Autor*in
Fantou, Ysabel
ISBN
978-3-943919-98-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Simon, Antonia
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Antonia spaziert mit ihrem Hund durch den Wald und stößt auf ein leuchtendes Schloss in den Bäumen. Sie steigt hinauf und trifft dort ihre verstorbene Freundin Anna wieder. Anna ist jetzt ein Luftkind, Antonia immer noch ein Erdenkind. Sie verbringen einen schönen Tag miteinander bis Anna wieder los muss. Doch immer, wenn Antonia einen sanften Lufthauch an ihrer Haut spürt, weiß sie, dass Anna ihr über den Arm streicht.

Beurteilungstext

Dieses traurig tröstende Kinderbuch nimmt etwas von der Endgültigkeit des Todes. Der geliebte Mensch, die Freundin, die Antonia verloren hat, ist nicht für immer weg, sondern nur an einem anderen Ort. Antonia hat das besondere Erlebnis, noch einmal einen ganzen Nachmittag lang mit ihrer verstorbenen besten Freundin zu spielen und zu lachen – wie in früheren Zeiten. Sie kann sie sogar anfassen. Alles ist ganz real. Doch dann muss Antonia wieder Abschied nehmen: Anna fliegt ihr davon. Zum Abschied umarmt Anna Antonia noch einmal ganz fest und verspricht, dass sie sich immer wieder treffen können. Antonia muss nur fest an denken und sich vorstellen, dass sie sie besuchen kommt.
Als Antonia auf dem Heimweg einen zarten Lufthauch an ihrem Arm spürt, hüpft sie nach Hause.
Die hauchzarten Farben – meist Grün- und Blautöne – fangen die sonnendurchflutete Waldatmosphäre sehr gut ein und nehmen den Betrachter mit in das Luftschloss.
Fragen nach dem Jenseits kann niemand beantworten und doch werden wir und unsere Kinder damit konfrontiert, denn Sterben gehört zum Leben. Wie tröstend ist da die Vorstellung, dass der geliebte Mensch irgendwo weiterlebt, wir ihm begegnen können oder er uns Zeichnen sendet. Wichtig an dieser Geschichte ist auch die Klarheit, dass Antonia ihr Leben in ihrer Welt hat und Anna woanders ist. Somit bleibt die Erzählung mit der Realität verbunden, Antonia kehrt in ihrer Realwelt zurück, aber ist dabei ein wenig fröhlicher, der Abschied und die Trennung von ihrer besten Freundin nicht so absolut.
Anna und Antonia sind reale Personen, ihre Mütter haben das Buch gemeinsam entwickelt und gestaltet. Die echte Anna ist mit sieben Jahren an Leukämie gestorben.

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Diese Rezension wurde verfasst von atan; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 26.06.2016