Luftigruß
- Autor*in
- Kastelic, Maja
- ISBN
- 978-3-95939-033-0
- Übersetzer*in
- Göritz, Matthias
- Ori. Sprache
- Slowenisch
- Illustrator*in
- Kastelic, Maja
- Seitenanzahl
- 36
- Verlag
- Bohem Press
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Münster
- Jahr
- 2016
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Teaser
Ein kleiner Junge allein in der Stadt unterwegs – offene Türen, eigentümliche Zettel und ein unverhoffter Besuch. Ein fast textfreies Bilderbuch über die Freundschaft...
Beurteilungstext
Ein kleiner Junge ist auf der Straße unterwegs, sucht neugierig ein Abenteuer, findet eine offene Tür, eine Katze lockt ihn ins Haus. Dort liegen Zeichnungen auf dem Boden. Der Junge folgt Katze und Zeichnungen immer höher hinaus durch das Haus bis auf den Dachboden. Dort sitzt ein kleines Mädchen, das zeichnet und Papierflieger baut – und nun können beide gemeinsam ihre Flieger über den Dächern der Stadt auf die Reise schicken.
Die Story des Bilderbuchs ist nicht unbedingt stringent und logisch verknüpft. Vieles scheint nicht wirklich miteinander zu harmonieren und zusammen zu passen. Eher ist es eine Reise der Intuition, die den Jungen auf das Dach führt. Die Begegnung löst die Spannung auf und schafft Raum für etwas Neues. Eine Freundschaft entsteht.
Diese Entwicklung wird auch in den Bildern deutlich. Die düsteren, in Schwarz- und Sepiatönen gehaltenen seitenfüllenden Aquarellzeichnungen wirken fast historisiert. Ein geringes Farbspektrum erzeugt eine Grundstimmung der Einsamkeit. Doch auf den Bildern wird ein Lichtfokus immer besser erkennbar, dem sich der Junge nähert. Hinauf ins Licht, könnte das Motto sein. So sind die Bilder am Ende dann auch sonnendurchflutet.
Nebenbei finden sich auf den Bildern viele kleine Hinweise und interessante Inhalte zum Suchen und Entdecken. Schriftliche Kommentare an den Wänden, kleinen Nebenszenen – die fast allgegenwärtigen Mäuse – und eigentümliche Szenerien erzeugen einen pluriszenischen Gesamteindruck und laden zum Phantasieren.
Das Buch funktioniert weitgehend ohne Erzähltext. Nur am Ende gibt es ein Gedicht von Ales Steger, das die Gesamtsituation aufnimmt und die Schicksalshaftigkeit der Begegnung betont – was aber angesichts der Szene ein wenig übertrieben wirkt. Als Nachtrag gibt es dann noch einen Anleitung, wie ein Papierflieger gebaut werden kann.
Insgesamt liegt hier ein sensibles und im Detail liebevoll hergerichtetes Bilderbuch vor. Im Gesamtkonzept scheint es nicht immer stimmig, was schade ist, da die Bilder eine intensive Betrachtung anregen. Es ist nur eingeschränkt zu empfehlen.