Lucy Longfinger – einfach unfassbar!: Gefährliche Geburtstagsgrüße
- Autor*in
- Habschick, Anja
- ISBN
- 978-3-7373-4240-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 272
- Ort
- Frankfurt am Main
- Reihe
- Lucy Longfinger – einfach unfassbar!
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Freizeitlektüre
- Preis
- 13,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein englisches Sprichwort besagt: „Don’t judge a book by its cover.” (Beurteile ein Buch nicht nach dem Cover.) Im Falle vom ersten Band der Reihe “Lucy Longfinger”, dessen Cover in knalligem Pink, Gelb und Lila daherkommt, mit einem dynamischen langhaarigen Mädchen vor einer Skyline und Palmen, kann man die Warnung getrost ignorieren. So leicht und oberflächlich wie es daherkommt, ist auch der Inhalt.
Beurteilungstext
Die titelgebende Lucy mit dem sprechenden Namen Longfinger (Langfinger) entstammt einer alteingesessenen Familie von Dieben in Kalifornien. Selbstverständlich ist sie eine von den „Guten“, mutig, clever, äußerst sportlich, schlank, hat lange blonde Haare – und ja, leicht abstehende Ohren, wahrscheinlich, um nicht ganz so perfekt zu sein. Sie wird erpresst von anderen Gangstern, den echten „Bösen“, die ihre Talente für ihre Zwecke nutzen möchten und drohen, den Eltern etwas anzutun. Sie stellen ihr ein Ultimatum, womit ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Parallel wird sie wegen ihrer Fähigkeit, sehr unauffällig und schnell stehlen zu können, vom Geheimdienst angeworben. Das Mädchen soll eine wissenschaftliche Erfindung, die entwendet wurde, wiederbeschaffen. Es entwickelt sich eine Abenteuergeschichte, in der Lucy lernt, die Hilfe eines Jungen anzunehmen, der ihr Freund werden möchte. Die junge Diebin darf keine Freund:innen haben – so sieht es der Kodex der Familie vor.
Nicht immer sind alle Handlungsschritte logisch und nachvollziehbar, Dinge geschehen einfach, werden nicht begründet, sondern behauptet. Manches gelingt Lucy zu mühelos, wie das Entdecken und Eindringen ins Hauptquartier des Geheimdienstes oder das stille und heimliche Anlegen eines Motor(!)bootes. Dabei gibt es im Buch durchaus charmante Ideen: Zum Beispiel ein Gangstertreffen mit Vorträgen zur korrekten Anwendung von Werkzeugen und Techniken für Verbrecher oder witzige Codewörter zur Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst.
Leider übertreibt die Autorin beim sprachlichen Ausdruck: Welche Kinder verwenden „Au Backe!“ oder „Ach du dickes Ei!“ als Ausrufe der Überraschung? Lucy „flitzt“, „huscht“, „schlüpft“, „rast“, „stopft“ sich Kaugummi in den Mund, „stapft“ zur Toilette, „zischt“ – das ist manchmal zu viel des Guten. Hier wird versucht, Spannung und Action zu erzeugen, was die Handlung nicht immer hergibt.
Wer auf der Suche nach einer leichten Lektüre ist, bei der nicht zu viel mitgedacht werden muss und das Gute (natürlich) siegt, der greife zu diesem Buch.