Luca & Ludmilla

Autor*in
Hein, Sybille
ISBN
978-3-446-26212-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hein, Sybille
Seitenanzahl
181
Verlag
Hanser
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Eine von Ängsten geplagte Hexe mit ihrem Raben Gugelhupf und ein elfjähriger Junge mit dem Traum, Schlagzeuger der Schulband zu werden – wie mag das wohl zusammenpassen? Sybille Hein erzählt eine warmherzige Geschichte über zerstörerische Ängste, schwierige Lebenssituationen von Kindern und die Bewältigung von beidem durch Freundlichkeit, Fleiß und – nun ja – auch ein bisschen Zauberei.

Beurteilungstext

Eine schrullige Hexe, die mit ihrem Raben Gugelhupf in ihrem Hexenturm wohnt und Angst vor dem Fluch der Dreiwarzigkeit hat und ein elfjähriger Junge, der alleine mit seinem arbeitslosen und alkoholabhängigen Vater lebt und davon träumt, Schlagzeuger der Schulband zu werden – diese beiden sehr unterschiedlichen Gestalten sind die Hauptfiguren in Sybille Heins Roman "Luca & Ludmilla".
Einfühlsam führt die Autorin beide Figuren ein. Mit Luca mitzufühlen und ihm Erfolg bei seinem Vorspiel für die Schulband zu wünschen ist nicht schwer. Aber auch die Hexe Ludmilla wird so geschildert, dass sie trotz allem bösen, was sie gerade tut, im Grunde sympathisch bleibt. Der Rabe Gugelhupf erzählt, wie es früher im Hexenturm war. Das Übel liegt in der großen Angst der Hexe vor einer Legende, dass eine Hexe, wenn sie drei Warzen in einer Linie hat, ihre Zauberkraft verliert. Dagegen versucht die Hexe mit allen Mitteln anzukämpfen. Das führt die beiden Figuren schlussendlich auch zusammen: Ludmilla benötigt für ihren Trank Kinderblut und hat Luca ausgewählt, weil sie weiß, dass er nicht so schnell vermisst wird, wenn sie ihn entführt. Luca hingegen geht willig mit, weil er hofft, Geld verdienen zu können, wenn er ihr hilft. Er möchte sich ein eigenes Schlagzeug kaufen.
Die Hexe stellt sich Luca als Käferkundlerin und Tierfreundin vor. Im Turm angekommen sieht Luca, wie viel dort zu tun ist und macht sich sofort willig an die Arbeit. Dabei freut er sich an den vielen skurrilen Dingen, die er im Turm entdeckt. Die Hexe findet Luca sympathisch und es fällt ihr schwer, ihn trotzdem zu verhexen. Dadurch wird sie selber von ihrem Schockzauber getroffen.
Diese märchenhafte Geschichte hat auch ein märchenhaft gutes Ende, was hier nicht erzählt werden soll.
Als erwachsene Leser*in hat man so seine Zweifel an der Authentzität der Geschichte: Ein Junge, der unter so schwierigen Verhältnissen aufwächst, ist selten so vorbehaltlos nett, höflich und fleißig wie Luca. Und aus einem alkoholabhängigen Vater kann wohl wirklich nur durch Zauberei so schnell wieder ein nüchterner, an seinem Jungen interessierter Mann werden.
Doch für kindliche Leser*innen macht das Buch auf unaufdringliche Art klar, was für schwierige Lebenssituationen es gibt und wie Ängste einen Menschen (oder eine Hexe) verändern können. Unabhängig von der Zauberei sind es vor allem Lucas Freundlichkeit, Fleiß und Zielstrebigkeit, die zu einem guten Ende der Geschichte führen. Er trägt also durch sein Handeln selber zur Lösung seiner Probleme bei und kann so für Leser*innen zu einem positiven Beispiel werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von HDB; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 09.10.2019

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