Lotto macht, was sie will!
- Autor*in
- Reich, Annika
- ISBN
- 978-3-446-25307-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kehn, Regina
- Seitenanzahl
- 96
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2016
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Charlotte, genannt Lotto, muss viele Dinge tun, die sie so gar nicht mag, z. B. Zähne putzen, Haare waschen, den Müll in den dunklen Müllraum bringen und von der Nachbarin Lebensmittel leihen. Um die elterlichen Aufgaben spannend zu gestalten, hilft nur die Fantasie. Und davon hat Lotto reichlich.
Beurteilungstext
Als Kind hat man es nicht leicht. So sieht es zumindest Lotto, wenn ihre Eltern erwarten, dass sie den Müll in den unheimlichen Müllraum bringt, sich artig die Zähne putzt, die Haare wäscht oder eine Strumpfhose anzieht.
Lästig, unangenehm oder langweilig sind diese und andere Dinge und so behilft sich die Protagonistin mit abenteuerlichen Fantasiereisen.
Dabei wird die Zahnbürste zum Katapult, beim Baden träumt Lotto sich an einen Vulkan in den Tropen, die Superschlimm-Methode hilft ihr beim Anziehen der Strumpfhose und wenn sie sich mit der Sternchennudelsuppe ins Weltall träumt, kommt sie sogar auf charmante Weise um den Verzehr von Broccoli herum. Und das ist nicht alles. Der Mini-Hirsch, den Lotto in der Tonne mit den stinkenden Essenreste ausmacht, gestaltet sogar die "Müllzwingung" erträglich.
Natürlich sind all diese Dinge ein Geheimnis. Erwachsene würden das sowieso nicht verstehen. Nur Oma, die würde sie verstehen, doch leider ist die Oma krank.
Zusammen mit der cleveren, sehr kreativen und etwas aufsässigen Hauptfigur unternimmt man eine fantastische Reise durch den kindlichen Alltag.
Dabei thematisiert das vorliegende Buch typische Situationen, die Kinder gemeinhin wenig schätzen. Dies bietet gute Identifikationsmöglichkeiten und durch Lottos sprühende Fantasie kann den häufig als lästig empfundenen Dingen doch noch etwas Gutes abgewonnen werden.
Das Buch ist voll von witzigen Ideen, bleibt dabei aber nicht an der Oberfläche, sondern wendet sich auch ernsten und philosophischen Themen wie der Zeit und dem Tod zu.
Besonders gelungen sind die farbigen Illustrationen. So spiegelt der dargestellte Gesichtsausdruck in den jeweiligen Bildern Lottos beschriebene Gefühlsbandbreite bemerkenswert wider.
Und auch wenn Charlotte, die sich in Anlehnung an ihren Namen und in Vorstellung eines großen Lottogewinns lieber "Lotto" nennt, vermutlich nicht "supersaureich" wird: Fantasiemillionärin ist sie allemal.
Die Geschichte von Lotto eignet sich zum Vor- und zum Selberlesen.