Linnéas Jahrbuch

Autor*in
Björk, Christina
ISBN
978-3-570-18063-1
Übersetzer*in
Kutsch, Angelika
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Anderson, Lena
Seitenanzahl
64
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/RomanSachliteratur
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialFachliteraturFreizeitlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Gemeinsam mit dem Mädchen Linnéa erleben wir den Jahresverlauf der Tier- und Pflanzenwelt in der Großstadt. Eine behutsam überarbeitete Neuauflage des Klassikers von 1982.

Beurteilungstext

Linnéa ist ein fröhliches Mädchen im Grundschulalter, das mitten in einer schwedischen Großstadt lebt. Zusammen mit dem pensionierten Gärtner Blümle und Kalle, dem Maler, erkundet sie die Natur um sich herum und schildert Monat für Monat ihre Erlebnisse und Entdeckungen: Im Januar eröffnet sie ein Vogelrestaurant vor ihrem Zimmerfenster. Im Februar werden die Zimmerpflanzen umgetopft. Im März entdeckt sie draußen die ersten Blumen und stellt Zweige in eine Vase. Diese und viele andere Naturbegegnungen werden aus der Sicht Linnéas erzählt. Dazwischen finden sich die Porträts verschiedener typischer Tiere und Pflanzen, die in der Stadt heimisch sind. Außerdem gibt es Bastelanleitungen – beispielsweise für einen Löwenzahnkranz, Rezepte für Brennnesselsuppe oder Rhabarberkompott sowie kurze Sachtexte zu den Jahreszeiten und den damit verbundenen Sonnenständen.

Besonders durch die Illustrationen von Lena Anderson nimmt man diese besondere Mischung aus Erzählung und Sachbuch immer wieder gerne zur Hand. Ihre mal großflächigen Bilder, mal kleinen Randillustrationen zeigen eine weitgehend technikfreie, heile Welt mit gut gelaunten Menschen. Die in gedeckten Farben gehaltenen Zeichnungen sind naturgetreu und werden zusätzlich mit Fotografien kombiniert.

Die vorliegende Neuauflage wurde behutsam überarbeitet: Es gibt nun ein Inhaltsverzeichnis, das Format ist größer und die Seiten sind übersichtlicher gestaltet. Der Text wurde gekürzt und einige Abschnitte zu „Straßenjungenspielen“ oder dem Steigenlassen von Drachen wurden ganz gestrichen. Stattdessen findet sich nun am Ende des Buches ein Pflanzen- und Blumenkalender sowie hübsche Etiketten zum Ausschneiden.

1984 erhielt das Buch den Deutschen Jugendliteraturpreis der Jugendjury. In der Begründung heißt es: „Damit sind wohl alle Voraussetzungen gegeben, dass es nicht nur bei der theoretischen Aneignung von Wissen bleibt, sondern dass die Kinder beginnen, die Welt um sich herum in Besitz zu nehmen: durch Selbertun und Selbstausprobieren, durch Anfassen und Schmecken. Das ansprechend aufgemachte „Lese- und Spaßbuch“ kann ein Begleiter für mehrere Jahre sein.“

Auch wenn das Buch etwas angenehm Altmodisches ausstrahlt, ist es doch nach wie vor aktuell. Alle Vorschläge sind auch heute von Kindern selbstständig oder mit etwas Unterstützung und ohne hohe Kosten umzusetzen. Aus jeder Seite spricht die Liebe zur Natur. Und durch den hohen Aufforderungscharakter kann es Kinder und Erwachsene dazu bringen, sich im Angesicht des menschengemachten Klimawandels für den Naturschutz einzusetzen, ohne dies explizit zu thematisieren.

Anmerkung

Das Buch ist vielfältig einsetzbar: Zum Vorlesen und Selberlesen, aber auch als Nachschlagewerk. Es eignet sich zudem wunderbar für die Arbeit mit Kindern und Kindergruppen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Imke Stöber; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 12.04.2023