Linas geheime Liebesnotizen

Schlagwörter

• Gender/Geschlecht
• Sexualität

Teaser

Die 15-jährige Lina vertraut ihrem geheimen “Abendbuch” ihre ersten sexuellen Erfahrungen an.

Beurteilungstext

Die Pubertätsprobleme einer 15-jährigen Schülerin werden in diesem Buch ungewöhnlich detailliert und schonungslos aufgelistet und in ihrer “Abarbeitung” verfolgt. Es gibt absolut keine Tabus, nichts noch so Intimes bleibt im Dunkel. Es ist eben ein Tage- oder besser Abendbuch, dem die geheimsten Gedanken und Erfahrungen anvertraut werden. Und genau da setzt meine Kritik an: Ein Tagebuch ist das persönlichste Schriftwerk, das es gibt und als solches an nur eine einzige Person gebunden. Hier wird der Leser zum Voyeurismus verführt. Das Lesen führt zu Peinlichkeiten. Es mag sehr gut sein, dass diese emotionale Ablehnung eine Generationenfrage ist. Vielleicht empfinden Jugendliche heute dieses Buch als cool. Da jedoch meine Kritik gefragt ist, äußere ich sie hiermit entschieden. Wo bleibt in Linas schwierigem Lebensabschnitt das Gespräch mit der Mutter? Die wird erst hinzugezogen, als eine mögliche Schwangerschaft im Raum steht. Zwar hat Linas Tagebuchgeschichte ein offenes Happyend, indem sie zumindest ansatzweise den Unterschied zwischen Sex und echter Zuneigung ( Liebe ist mir ein zu großes Wort!) erkennt - aber der Weg dorthin ist eine einzige Katastrophe! Die fetzigen Illustrationen passen sich dem Schreibstil des Buches an.