Ligas Welt

Autor*in
Lanagan, Margo
ISBN
978-3-499-21166-9
Übersetzer*in
Gerhardt, Mayella
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Rowohlt
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Reinbek
Jahr
2015
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,99 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Seit dem Tod ihrer Mutter wird die junge Liga von sämtlichen Vertretern des männlichen Geschlechts misshandelt und sexuell missbraucht. Dass es auch eine Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau geben kann, hat sie nie kennengelernt. Schließlich sieht sie keinen anderen Ausweg mehr aus ihrer Welt, als Selbstmord zu begehen. Doch ...

Beurteilungstext

... eine mysteriöse Macht rettet sie vor dem Abgrund und schenkt ihr ein neues Leben, welches Liga nicht zu hinterfragen wagt. Ihre eigenen, heranwachsenden Töchter hingegen wollen nicht länger in einer Scheinwelt leben und machen sich auf die Suche nach ""Wahrheit"".

Die gesamte Geschichte basiert auf dem Märchen Schneeweißchen und Rosenrot der Brüder Grimm, dessen Originalfassung auch hinten im Buch abgedruckt ist und nachgelesen werden kann. Ob es sinnvoll ist, dieses vorher zu kennen, ist dadurch nicht ersichtlich. Auch warum dieses Märchen als Vorlage genutzt wurde, wird nicht deutlich. Auch wenn der Leser das Märchen vorher kennen und sich daran erinnern würde, erscheint die Handlung trotzdem eher befremdlich: Man weiß weder zu welcher Zeit, noch an welchem Ort das Geschehen stattfindet. Schließlich muss man feststellen, dass diese fiktiv sind, auch wenn es vage Parallelen zu uns bekannten Gesellschaften aus vergangen Jahrhunderten gibt. Dazu gehören auch die ungewohnte Namensgebung aller Charaktere und die Darstellung des Übernatürlichen.
Welchen Gesetzen die Magie folgt und wodurch sie ermöglicht wird, bleibt unerklärt. Ein historischer Roman ist es nicht. Welchen Bezug diese Szenerie also zur Gegenwart hat, ist unklar. Der Sprachstil ist sehr nüchtern, was angesichts so manchen Inhalts beeindruckt. Trotzdem fehlt es der Handlung deutlich an Spannung und Fesselungsvermögen, weil in der Geschichte generell sehr wenig ""passiert"".
Im Vordergrund steht der Konflikt zwischen Traumwelt und realer Welt und warum die letztere mehr wert ist, darin zu leben. Doch die Antwort darauf bleibt größtenteils verborgen und dadurch die eigentliche Botschaft unklar.

Insgesamt erscheint das Buch wie ein großes anspruchsvolles Rätsel, das gelöst werden will, dessen Schwierigkeitsgrad jedoch nicht für jeden Leser zu meistern ist. Es wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OMa.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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