Liberator

Autor*in
Hartland, Richard
ISBN
978-3-941787-35-3
Übersetzer*in
Stuart, Nicola
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
412
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der ehemalige Juggernaut Worldshaker heißt nun Liberator , denn die Rebellen haben ihn übernommen und steuern nun auf ein ungewisses Ziel zu. Col, der sich während der Revolution auf die Seite der “Dreckigen” geschlagen hat, weil er sich in deren Anführerin Riff verliebt hat, gerät immer mehr zwischen die Fronten. Die Stimmung unter den Menschen wird immer gewalttätiger und bald weiß Col nicht mehr, wem er noch trauen kann.

Beurteilungstext

"Liberator", so heißt der ehemalige "Worldshaker", dessen weiteres Schicksal in diesem zweiten Band der Reihe von Richard Hartland beschrieben wird. Zum Ende des ersten Bands war alles möglich für die Menschen von den Unterdecks, die Revolutionäre hatten gesiegt und Colbert und Riff konnten endlich öffentlich zu ihrer Liebe stehen.
Aber wie es auf dem Klappentext des Buches heißt: "Die Revolution frisst ihre Kinder." Die Spannungen unter den Menschen, die früher zur führenden Klasse gehörten und nun als "Protzer" bezeichnet werden, und den "Dreckigen" wachsen von Tag zu Tag. Auch Riff hat sich verändert: Colbert sieht sie kaum noch, sie scheint sich sogar für ihn zu schämen. Als es zu Übergriffen und Sabotageakten auf dem Schiff kommt, schlägt das allgemeine Misstrauen in offenen Hass um und Col muss sich schon wieder entscheiden: Will er weiter auf Riff und ihr Urteilsvermögen vertrauen oder schlägt er sich auf die Seite seiner Leute, um diese vor den Anfeindungen der "Dreckigen" zu schützen?
Wie schon im ersten Band findet man als Leser nur schwer Zugang in diese Welt des Dampfes, der Kohle und der absoluten Verweigerung jeglicher Vernunft. Denn unvernünftig scheint hier jede Handlung zu sein und man fragt sich bei der Lektüre, wie viele Hinweise und Andeutungen der Leser noch erhalten soll, um auf die Auflösung des Rätsels um den geheimnisvollen Saboteur zu kommen. Spannung kommt nicht wirklich auf und das Verhalten der einzelnen Figuren überzeugt kaum. Col wirkt nach wie vor wie ein hilfloser Welpe, der kaum einen eigenen Gedanken zu Ende führen kann, ohne gleich alles wieder in Frage zu stellen. Die Darstellung der (Liebes-)Beziehung zu Riff hat so viel Wärme und Emotionalität wie ein Stück Brot, das zu lange in der Sonne gelegen hat.
Schade, denn die Geschichte an sich bietet sehr viel Potential, um zum Nachdenken über Machtstrukturen und Gesellschaftsordnungen anzuregen. Leider werden die Revolution und ihre "Kinder" vorschnell aufgegeben und als etwas Negatives dargestellt, so dass man sich fast schon als Leser die alte Ordnung auf der "Worldshaker" wieder herbei wünscht.

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Diese Rezension wurde verfasst von RD.
Veröffentlicht am 01.01.2010