Leo und der Fluch der Mumie

Autor*in
Frieser, Constanze
ISBN
978-3-7915-0711-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Spengler, Constanze
Seitenanzahl
287
Verlag
Dressler
Gattung
Krimi
Ort
Hamburg
Jahr
2015
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der elfjährige Zeitungsjunge Leo wandert 1933 mit seiner Familie in die USA aus. Auf dem Schiff trifft er auf andere Kinder und löst gemeinsam mit ihnen und der Archäologin Mrs Greenbush einen Kriminalfall. Parallel ermöglichen sie zwei jüdischen Kindern, die als blinde Passagiere mitreisen, die Einreise in die USA.

Beurteilungstext

Leos Vater ist Sozialist, deshalb will er lieber aus Nazi-Deutschland fort. Auch hofft er auf bessere Aufstiegsmöglichkeiten für seine Kinder. An Bord trifft er auf Luise, Tochter aus reichem Hause, die in der ersten Klasse reist, und auf Émile, der in seiner Kabine der dritten Klasse reist. Die Kinder stoßen auf ein verlorenes 30 Jahre altes Tagebuch und treffen auf die Autorin dieses Buches, die Archäologin Mrs Greenbush. Sie beobachten verschiedene verdächtige Aktivitäten, finden die jüdischen Geschwister im Laderaum des Schiffes und kommen einem Juwelenraub auf die Spur. Am Ende wird der Raub aufgeklärt, die Diebe werden gut gesichert mit dem nächsten Schiff zurück nach Deutschland verfrachtet, die jüdischen Kinder von Mrs Greenbush aufgenommen, und die beteiligten Kinder erhalten eine Belohnung für die Mithilfe bei der Ergreifung der Juwelendiebe. In diese schon recht verwirrende Handlung flicht die Autorin noch, wohl um spannende Gruseleffekte zu erzeugen, einen Mythos über den Fluch einer Mumie ein, die Mrs Greenbush vor dreißig Jahren gemeinsam mit ihrem Vater ausgegraben hat und die sie jetzt in ein US-amerikanisches Museum begleitet. Und Informationen zur Zeitgeschichte und zu den Beweggründen der verschiedenen Passagiere, zu Fluchtmotiven und politischen Entwicklungen in Deutschland werden dargestellt.
Dies alles überfrachtet das Buch. In Teilen ist das Buch realistisch angelegt, in Teilen ist es aufgebaut wie ein Kinderkrimi im Stile der „Fünf Freunde“ mit fast fantastischen Elementen und viel Grusel, in Teilen gibt es märchenhaft anmutende Lösungen für jedes Problem: Die Autorin konnte sich nicht entscheiden, was sie wollte. Vielleicht traute sie sich nicht, den zeitgeschichtlichen Aspekt wirklich in den Mittelpunkt zu stellen.
Die Archäologin Claudia Frieser ist bekannt durch ihre historischen Krimis um Oskar.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 27.06.2015