Lasse, Luna und die goldene Blume

Autor*in
ISBN
978-3-7655-6975-3
Übersetzer*in
Fröse-Scheer, Irmtraut
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Allsopp, Sophie
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Gießen
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dass zwei sich mögen, ja lieben, ist nicht ganz ungewöhnlich. Dass das eine jedoch ein Eisbär ist und das andere ein Inuit-Mädchen, das gibt es wohl nicht jeden Tag. Ein ungewöhnliches Geschenk, eine goldene Blume nämlich, trennt die beiden für eine ganze Weile. Bei der Rückkehr von Lasse wird dann klar, dass es mehr bedarf als eine Blume, um ihre Freundschaft zu trennen. Und Luna hat auch noch eine Überraschung für ihn.

Beurteilungstext

Der Verlag hat in der Tat die Blume auf dem Cover in Gold gestaltet - und den Titel gleich mit. Dabei schauen Eisbär und Mädchen, die auf dem Bauch je gegenüberliegen, dazwischen die goldene Blume, nicht auf diese. Sie schauen sich mit ihren kleinen schwarzen Augenpunkten in die kleinen schwarzen Augenpunkte je gegenüber. Bereits da ist uns klar: So schön die Blume auch ist, so ungewöhnlich sie sich aus der dichten Schneedecke in die kalte Luft drängt, so sehr die beiden sich über die Pflanze wundern uns sich an ihr freuen, das Wichtigste ist für sie beide nicht. Das ist ihr Gegenüber.
Gut, man mag einwenden, dass es sehr gefährlich ist, sich ausgerechnet einen Eisbär zum Freund zu wählen. Okay, es gibt keine goldenen Blumen - und schon gar nicht zwischen den kahlen Birken und aus einer dicken Schneedecke herausragend. Aber zwei, die sich so lieben wie diese beiden, die gibt es schon.
Wie alt das Mädchen sein mag, weiß man nicht so genau, aber sie ist noch klein. Lasse ist zwar ein ausgewachsener Eisbär, aber er scheint wohl so etwa in Lunas Alter zu sein. Sie wohnen gegenüber im Iglu bzw. in der Schneehöhle, sie tanzen gemeinsam Muster in den Schnee, laufen mit untergebundenen Schlittschuhen auf dem Eis, kugeln den Schnee, erkälten sich gleichzeitig, kuscheln miteinander.
Schade, dass Tracey Corderoy in der Vergangenheit erzählt, denn solch eine Situation hätten wir auch heute gern. Aber das Leben ist wohl nicht so, wie wir es uns gern vorstellen. Damals aber gab es sie noch, diese Liebe, die den Eisbär hinaustrieb in die Welt, um nach einer anderen goldenen Blume für seine Luna zu suchen. Vergeblich. Und sie, wartet sie auf ihn, fordert insgeheim, dass er ihr diese Blume bringt? Mitnichten! Die beiden lieben sich ohne Besonderheiten.

Das ist so freundlich gezeichnet, wie es geschrieben steht. Dem Weiß der Landschaft, dem Fell und dem Mantel steht der bunte Nordhimmel gegenüber wie das schwarze Haar von Luna mit dem roten Zopfband.
Eine schöne Kuschelgeschichte haben wir also, die an kalten Winterabenden vor dem warmen Ofen und vielleicht gemeinsam in die Decke eingewickelt so richtig nicht nur den Körper wärmt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010