Kommt ein Alligator in die Stadt

Autor*in
Henderson, Judith
ISBN
978-3-522-46010-1
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe- Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Stegmaier, Andrea
Seitenanzahl
48
Verlag
Thienemann
Gattung
Bilderbuch
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Alligator. Sie beginnt im Wald und dehnt sich auf die nahe Stadt aus. Dort sorgt sie für Unruhe und Ängste, ein Alligator in der Stadt! Darf das sein?

Beurteilungstext

Das große Thema dieses Bilderbuches ist die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Alligator. Der Junge wohnt in einem roten Haus etwas außerhalb der Stadt an einem See mitten im Wald. Er geht sehr gern in den Wald, hat immer den Rucksack dabei mit allem was man für eine Waldwanderung so braucht, eine Decke, ein Picknick, ein Fernglas, ein Bestimmungsbuch für Tiere und sein Kuscheltier. Er hat sichtlich Freude am Wandern und keine Angst. Doch eines Tages findet er mitten im Wald einen Alligator. Natürlich erschrickt er. Der Alligator hat sich in einer Dornenranke gefangen und kommt nicht weiter. So beginnt die Freundschaft der beiden. Zuerst füttert er ihn und singt ein Schlaflied, damit er ihn gefahrlos losschneiden kann. Dann rennt er nach Hause. Nachts hört er ein Rascheln und entdeckt den einsamen und hungrigen Alligator vor dem Haus. Erstmal wirft er nur sein Kuscheltier hinaus, gegen die Einsamkeit. Dann werden sie Freunde und eines Tages gehen sie zusammen in die Stadt. Dort lehnt der Bürgermeister das als völlig unmöglich ab. In ganzseitigen Bildern wechselnd mit comicartigen Seiten inclusive Sprechblasen begleitet die Illustratorin die Geschichte und entwickelt sie bedeutend mit. Vor allem die sich wandelnde Haltung der Städter kommt in den Illustrationen toll zum Ausdruck. Mimik, Gestik, Arm- und Körperhaltung machen deutlich, dass sie mit der Ablehnung des Alligators nicht einverstanden sind und ihm dann heimlich, wie vom Jungen vorgeschlagen, die Essensreste bringen. Der Junge und der Alligator beginnen ein Versteckspiel, damit ihn der Bürgermeister nicht finden kann. Dabei helfen alle mit und nähen eine Patchworkdecke unter der er im See nicht zu entdecken ist. Am Ende wird gar eine neue Bürgermeisterin gewählt, so dass neben den Themen Gefühle und Fremde auch noch Demokratie eine Rolle spielt. Während die Bewohner der Stadt mit großer Diversität dargestellt werden, spielt die Illustratorin auch mit Klischees, der griesgrämige Bürgermeister im schwarzen Frack mit Zylinder und am Ende die neue Bürgermeisterin, die wie eine freundliche Oma dargestellt ist. Das Bilderbuch bietet viele Gesprächsanlässe, immer wieder durch das Thema Alligator inspiriert. Viele Details in den Illustrationen regen zum wiederholten Anschauen an, man findet immer wieder etwas Neues. Ein sehr anspruchsvolles Bilderbuch.

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Diese Rezension wurde verfasst von ; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 17.02.2023

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