Komm, Bruder Tod, so bleich und rot
- Autor*in
- PARRIGER, Harald
- ISBN
- 978-3-423-71385-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 239
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 5,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Im Kloster St. Sebastian werden vor Ostern 1213 zwei Mönche auf grausige Art umgebracht. Der junge Mönch Bernhard löst das Rätsel um ihren Tod.
Beurteilungstext
Auf dem Klappentext wird dieser historische Roman als Entsprechung für Jugendliche zu Umberto Eccos Roman "Der Name der Rose" bezeichnet. Diese Aussage stimmt. Die düstere Atmosphäre des Klosters, die Morde, der junge Mönch, der mit der Aufklärung beauftragt ist, das Mädchen, das eine Rolle spielt, all das passt zu Eccos berühmtem Roman. Mit hineingewebt in das Geschehne ist der Kampf zwischen den Welfen und den Staufern, der in jenen Jahren tobte. Besonders gruselig ist der Vorspann, in dem die Morde im Kloster begründet sind. Ebenfalls zur gruseligen Atmosphäre tragen die beiden gereimten Texte bei, der über den Tod des Märtyrers Hadrian und der Liedtext "Komm, Bruder Tod,...", der zum Titel des Romans gewählt wurde. Ob sie aus mittelalterlichen Schriften stammen, wird leider nicht klar. Der junge, abenteuerlustige Mönch Bernhard, der überhaupt nicht ins Kloster wollte, sondern von seinem Vater als jüngerer Sohn eines Adligen dazu gezwungen wurde, der das Klosterleben mit seinen Entbehrungen, seiner Disziplin und seinen vielen Gebetsübungen nicht mag und so andauernd Schwierigkeiten bekommt, dient als Identifikationsfigur und hilft gerade durch seine Schwierigkeiten dem heutigen Leser, sich das Klosterleben vorzustellen. Die Brutalität mancher der erzählten Ereignisse sind jedoch nicht leicht zu verdauen, besonders da sie nicht als Strafe für eigene Schuld gedeutet werden können, sondern sehr willkürlich sind. Das Buch macht Geschichte lebendig, und zwar die Lebensgeschichte von einfachen Menschen. Dazu trägt sogar die Sprache bei, durch manch ein heute eher ungebräuchliches Wort, wie z. B. Nachrichter, Tjost und die vielen Fachausdrücke aus dem klösterlichen Leben. Sie werden in einem ausführlichen Glossar am Ende des Romans erklärt.