Kleiner Elliot grosse Stadt
- Autor*in
- Curato, Mike
- ISBN
- 978-3-7373-5159-1
- Übersetzer*in
- Menge, Stephanie
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- Curato, Mike
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- MeyersDuden
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Frankfurt/Main
- Jahr
- 2016
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
New York City - gibt es "coolere" Orte zum Leben? Das denken viele vor allem junge Menschen. Doch die Kehrseite, nämlich Anonymität und Einsamkeit, haben es auch in sich. Dieses Buch gibt eine Annäherung an diese Themen sowie die Bedeutung von Freundschaft.
Beurteilungstext
Schlägt man das trotz gedeckter Farben freundliche Cover auf, liest man noch vor Beginn der Geschichte "Für alle, die sich nicht wahrgenommen fühlen." Dies deutet schon auf Elliots Problem und Thema des Buches hin - Einsamkeit in der Anonymität der großen Stadt, was die Geschichte sehr realistisch macht.
Elliot wohnt den gezeigten Gebäuden, Kleidern und Details nach im New York des frühen letzten Jahrhunderts.
Sofort fallen dem Leser allerlei Besonderheiten der Hauptfigur auf. Er ist als Elefant nicht nur weiß mit farbigen Punkten, sondern auch sehr klein, wohnt in einer Stadt, wo er einkaufen geht, putzt und Geschirr abwäscht. Nichts davon ist elefantentypisch, eingebettet in ansonsten sehr realistische Szenen. Dazu wird er zunächst immer allein und einsam dargestellt , dass er einem schon leid tut. Er wirkt als Symbol für einen anonymen Stadtmenschen.
Neben Schwierigkeiten im Haushalt und Stadtleben aufgrund seiner geringen Größe, macht es Elliot besonders traurig, dass er nicht beachtet wird. Während er dennoch stets hell und weich gezeichnet ist, kann man den dargestellten, anonymen Menschenmengen ihre kühle Abweisung und Ignoranz durch die dunklen Farben und abgewandten Gesichter förmlich ansehen. Trotzdem ist Elliot ein fröhlicher Geselle, der sich an den kleinen Dingen freuen kann.
Mit der ebenso einsamen Maus, die auch zu klein ist, um ihr Stadtleben allein problemlos zu bestreiten, hat Elliot einen Mitstreiter gefunden und sie helfen sich gegenseitig. Gemeinsam meistern sie ihre Vorhaben und gewinnen dazu einen guten Freund, werden von ihm wahrgenommen und sind nicht mehr allein.
Eine gelungene und rührende Darstellung eines ganz menschlichen und alltäglichen Problems - wenn auch schön phantasievoll in ein Elefantenkostüm mit Punkten verpackt. Bei allen Vorteilen des schnellen und anonymen Großstadtlebens kann dieses auch sehr einsam machen. Sehr gut gefällt mir der Verweis auf die Bedeutung von Freundschaft.
Das Buch schafft mit wenig Text und Hilfe angenehm weicher, warmer und unaufgeregter Zeichnungen eine große Wirkung.