Kleiner Bruder zu verkaufen

Autor*in
Smet, De
ISBN
978-3-8303-1129-4
Übersetzer*in
Baumann, Peter
Ori. Sprache
Belgisch
Illustrator*in
Meijer, Marja
Seitenanzahl
24
Verlag
Lappan
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Oldenburg
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lisa hat genug von ihrem Bruder. Als Baby war er ja super niedlich, aber nun ist er ein Mini-Monster. Also bietet sie ihn zum Verkauf.

Beurteilungstext

Wer kennt diese Gefühle nicht, wenn er mit Geschwistern aufwächst. Manchmal möchte man sie auf den Mond schießen. Ohne sie müsste man nicht teilen, würde keiner ärgern, hätte man seine Ruhe und überhaupt ein viel schöneres Leben.
In formatfüllenden Bildern, die fast die ganze Doppelseite einnehmen, erzählen Marian De Smet und Marja Meijer schmunzelnd die Geschichte um Lisa und ihren kleinen Bruder. Wie er sie quält, wie er sie missachtet, wie er ihr Spielzeug kaputt macht und einfach nur nervt. Lisa probiert verschiedene Lösungen für dieses Problem. Aber der Postkasten ist zu klein und aus dem Mülleimer holt ihn Mama wieder raus. Darum verkauft sie ihn. Immer, wenn die Gefühle des Mädchens besonders intensiv werden, benutzt Marja Meijer die gesamte Doppelseite.
Wir erleben alles aus der Sicht des Mädchens, doch die Bilder zeigen ebenso deutlich wie anregend, was der kleine Bruder dazu meint.
Nun genießt Lisa den Tag in Freiheit. Doch bald melden sich die ersten Zweifel. Wie ihre Gefühle werden plötzlich auch die großen Illustrationen zweigeteilt, flankieren den Text wie die wohlbekannten Flügelgestalten des Gewissens. Doch bei Lisa sind es eher sehnsuchtsvolle Gedanken, die sich in den Genuss der Freiheit drängen. Bis sie einen Entschluss fasst. Die formatsprengenden Zeichnungen auf dieser vorletzten Doppelseite machen hervorragend sichtbar, wie explosionsartig die Erkenntnis kommt. Das große Happy End bekommt, wie es ihm zusteht, wieder eine ganze Doppelseite.
Mit einfacher Linienführung, farbenfroh und klar, mal überfüllt und mal sparsam, und doch genau bis ins letzte wichtige Detail nehmen die colorierten Zeichnungen uns mit hinein in das Buch, begleiten den Text und erzählen die Geschichte drumherum, ohne etwas erklären zu müssen. Ebenso ist der Text gehalten. Er nennt einfach Tatsachen, die keiner Erklärung bedürfen. Knapp und doch aussagekräftig in kurzen, einfachen Sätzen. Das alles macht das Buch zu einem Kleinod und sollte in keiner Familie fehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Wa.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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