Kleine Hausgeister

Autor*in
Goldie, Sonia
ISBN
978-3-89955-719-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Boutavant, Marc
Seitenanzahl
40
Verlag
Die Gestalten Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Das Bilderbuch versteht sich als eine vergnügliche Gespensterkunde, bei der man weiterfantasieren kann. Den in witzigen Dialogen vorgestellten Gespensterarten wie dem Fernsehgespenst, Dachbodengespenst oder dem Gespenst der grauen Tage können noch viele weitere hinzugefügt oder hinzugezeichnet werden.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch versteht sich als eine vergnügliche Gespensterkunde für kindliche und sicher auch für erwachsene Leser*innen. An diese wendet es sich schon im Vorsatz des Buches mit einem kleinen Dialog: „Wer bist Du denn?“, fragt ein kleines Minigespenst. „Ich bin ein Gespenst!“, lautet die Antwort. Aber der Fragende widerspricht: „Na, das würde mich aber wundern… ICH bin nämlich eines.“ Und es wird noch hinzugefügt: “Du bist nur ein löchriges, lottriges Laken.“ Damit beginnt der über alle weiteren Bilderbuchseiten geführte witzige Dialog darüber, was denn nun wirklich ein Gespenst sei, wo es lebe, was es mache, wie es aussähe, welche Gewohnheiten es habe, welche Aufgaben ihm zugedacht werden usw. Vorgestellt werden die wichtigsten Gespensterarten: das Gespenst im Kamin, das Fernsehgespenst, das Gebäudegespenst, das Bibliotheksgespenst, das sehr vernaschte Gespenst, das man in der Küche trifft, das Badezimmergespenst, das Nachtgespenst, das Dachbodengespenst, das Gespenst hinter dem Vorhang, das Gespenst im Telefon, im Keller oder der Garage und das Gespenst der grauen Tage. Auf der letzten Seite werden schließlich alle zum großen Gespensterball eingeladen.

Das Bilderbuch thematisiert die allen Kindern geläufige Lustangst vor einem möglichen Gespenst in der Wohnung oder im Haus, personifiziert die Angst mit der aus Abenteuergeschichten bekannten Gespensterfigur, lässt sie sprechen, fragen, handeln und herumalbern und schafft es vielleicht so, die alte Angst ganz klein zu machen und über sie lachen zu können. Bild und Text beziehen sich aufeinander, erweitern jeweils die Aussage und lassen genügend Raum für eigene Fantasien. Die Gespenster sind nicht nur ins Wort, sondern auch detailiert ins Bild gesetzt. Dabei wechselt der Bildstil immer wieder: mal gleichen die farbigen Bilderbuchseiten einem Wimmelbild, auf dem in vielen kleinen Szenen das im Text Erzählte wiederzufinden ist, mal sind einzelne Szenen hinzu arrangiert und erweitern den Text, mal gleichen die Bilder einem Comic mit Sprechblasen und bieten jede Menge kleiner Bildunterschriften an, die gelesen und verglichen werden wollen. Insgesamt also ein Bilderbuch, das viel Anregungen für eine kreative Lektüre und darüber hinaus bietet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von emk; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 01.10.2018