Klassenfahrt außer Kontrolle

Autor*in
Janotta, Anja
ISBN
978-3-407-82407-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mersmeyer, Ulla
Seitenanzahl
82
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sonderlich begeistert über den geplanten Ausflug in die Berge ist niemand von der 6 g. Prompt geht alles schief: Lehrer Wächter verstaucht sich den Fuß, seine junge Kollegin Frau Evers ist mit der Klasse überfordert. Und dann fängt es auch noch an zu gewittern. Im Gebirge eine höchst gefährliche Situation. Doch in einer gemeinsamen Anstrengung gelingt es der eigentlich zerstrittenen Klasse, das Abenteuer heil zu überstehen.

Beurteilungstext

Schlimm genug, dass alle Schüler der 6 g ihre Handys abgeben müssen. Und jetzt steht auch noch ein Ausflug in die Berge an. Angeblich nur ein leichter Trip. Aber nur, wenn man die Karte lesen kann. Für die Ich-Erzählerin Selma gibt es ein zusätzliches Problem: Gruppenaktivitäten können schnell eine Panik bei ihr auslösen. Ihrer Angst hat sie den Namen Erwin gegeben, um besser damit umgehen zu können. Als es bei der Wanderung unerwartete Probleme gibt und Selma feststellt, dass die junge Lehrerin Frau Evers ebenfalls mit heftigen Angststörungen zu tun hat, muss sie helfend eingreifen. Und sie ist nicht die Einzige in der zuvor in zwei konkurrierende Lager gespaltenen Gruppe, die sich entscheidend einbringt, um bei dem gefährlichen Unwetter im Gebirge alle Klassenmitglieder sicher in eine Berghütte zu bringen. Diese gegenseitige uneingeschränkte Hilfe führt in der Schulklasse zu einem neuen, freundschaftlich geprägten Miteinander.
„Klassenfahrt außer Kontrolle“ ist ein kurzer, aber sehr spannend gestalteter Kinderroman aus der Reihe „super lesbar“. Der Text ist durchgehend gut verständlich, die einzelnen Sätze sind nicht übermäßig lang, die Schrift ist etwas größer als üblich, dazu mit vergrößertem Zeilenzwischenraum. Ziel ist es dabei, Kinder, die bislang nur ungern ein Buch in die Hand genommen haben, auf diese Weise zu mehr eigenem Lesen anzuregen.
Die angesprochene Mobbing- und Angstproblematik mit Panikattacken mag etwas überzogen anmuten, unterstützt aber den ausgeprägten Spannungsbogen. Das Verhältnis der Schüler untereinander und den Lehrkräften gegenüber wirkt auch etwas überzeichnet, dürfte aber für manche (Brennpunkt-)Schulen durchaus realitätsnah sein. Das gilt zudem auch für die Lösung der Probleme, die sich aus der verkorksten Ausflugssituation ergeben.
Die naiv gehaltene Umschlag-Illustration von Ulla Mersmeyer vermittelt (ebenso wie der Aufkleber „super lesbar“) fälschlicherweise eher den Eindruck, dass das Buch bereits für Grundschüler gedacht sei. Tatsächlich ist die Thematik des Romans (wie auch vom Verlag angegeben) erst für Leserinnen und Leser im Mittelstufenalter ab etwa 11 Jahren geeignet. Zwar werden die Lehrerfiguren nicht sonderlich positiv beschrieben; dennoch kann das Buch aufgrund der beschriebenen „typischen“ Klassenkonstellation durchaus auch als Klassenlektüre verwendet werden, vor allem dann, wenn ähnliche Probleme innerhalb der Schülerschaft vorhanden sein sollten.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 28.08.2023