KELLERKIND

Schlagwörter

• Angst
• Historisches
• Krieg
• Nationalsozialismus

Teaser

Die Jüdin Sylvia erlebt als Kind die Kriegsjahre im polnischen Getto in Lodz

Beurteilungstext

Das Kellerkind heißt Sylvia Perlmutter und ist eins von 12 Kindern, die das Judengetto in Lodz, Polen während des 2. Weltkriegs überlebt haben. Dort mussten sie sich viele Monate lang vor den Nazis verstecken, zunächst in der Wohnung, zwischendurch in einer Grube auf dem Friedhof und später (nur die Kinder) in einem alten Keller. Bis zur Befreiung Anfang 1945 durch die Russen haben sie viel Leid, vor allem Hunger und Angst, zu überstehen. Eine große Hilfe ist dabei sicherlich der gute familiäre Zusammenhalt und Sylvias weiser Vater, der in den schwierigsten Situationen genau die richtigen Entscheidungen trifft. So überlebt die ganze Familie. Nach dem Krieg schweigt Sylvia Perlmutter 50 Jahre lang über ihre Erlebnisse, bis sie schließlich ihrer Nichte alles erzählt, die daraufhin dieses wichtige Buch schreibt. Die kleinen Kapitel sind aus der Sicht des Kindes, das nicht alles versteht, geschrieben und lesen sich schnell weg. Da man in der Rückschau die furchtbaren Ereignisse während des 2. Weltkriegs kennt, erscheint es fast wie ein Wunder, dass die Familie Perlmutter überlebt, obwohl von den 250 000 Juden aus dem Getto Lodz nur 800 Menschen bei Kriegsende befreit werden. Die Sprache des Buches ist anrührend. Der Umfang wirkt zwar durch den dicken Pappeinband mehr, der zu lesende Text lässt sich aber sicherlich bereits von Siebtklässlern im Geschichtsunterricht zum Thema Holocaust gut bewältigen. Ein absolut lesenswertes Buch!