Keine Gnade für die Monster

Autor*in
Soleil, Emilie
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Fryza, Kasia
Seitenanzahl
20
Verlag
Helvetiq
Gattung
Fantastik
Ort
Lausanne
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
24,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es handelt sich um eine Tischbrettspiel mit Monstern, die das Haus von Familie Fröhlich bei deren Abwesenheit besetzen. Nun braucht es 1 bis 6 Spieler ab 4 Jahren, die die Monster vor Rückkehr der Familie, verjagen. Es gibt insgesamt 10 nummerierte Monster, die sich in der Spielanleitung mit Namen, Alter, Hobby oder Besonderheit vorstellen. Das Spiel kann mit 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden gespielt werden. Es können Würfel, Tokens und zerbrechliche Teile weggelassen oder hinzu genommen werden, je nach Spielschwierigkeitswunsch.

Beurteilungstext

Ein Tischbrettspiel, das durch seine Gestaltung des Kartons die Neugierde weckt. Wenn man es öffnet, fällt die Spielanleitung direkt ins Auge. Diese ist ebenfalls quadratisch und aufklappbar. Eine lange Beschreibung liegt vor. Beim weiteren Auspacken bzw. Aufbau des Spiels werden 2 Wände hoch geklappt, diese müssen zuerst gehalten werden, damit das andere Material heraus geholt werden kann. Dann kann eine weitere Wand hoch geklappt und mit 2 Kartonstücken befestigt werden. Es ist verschiedenes Spielmaterial vorhanden: Einmal der Karton als Tischbrett, 10 Monster mit Plastiksockeln, 27 Tokens, 2 Würfel (Orange und Violett), 2 Kartonstücke und 5 zerbrechliche Objekte, auch mit Plastiksockeln. Alle einzelnen Teile müssen zuerst aus dem vorgestanzten Karton gedrückt werden, dabei fällt auf, dass die Monster und zerbrechlichen Teile wesentlich dünner geprägt sind als die Tokens. Durch den Materialunterschied würde ich dieses Spiel nur zu Hause anwenden und in keiner Institution oder Einrichtung.
Zum Spielablauf ist es geregelt, dass der jüngste Spieler beginnt. Dieser darf den violetten Würfel würfeln. Alle Tokens werden auf dem Tisch zuvor verteilt, ohne dass das Bild sichtbar ist, wie bei einem Memory. Wenn gewürfelt wurde, darf der Spieler ein Token aufdecken. Es gibt 5 verschiedene seiner Art. Die Tokens mit der Socke bedeuten, dass man die Monster mit ihnen abwerfen darf, wie man selbst möchte. Der Ball muss durch das rechte Fenster geworfen werden, der Wassereimer fällt von oben auf ein Monster. Die verbrauchten Tokens werden zur Seite gelegt, nur die Monster-Token müssen wieder verdeckt zurück gelegt werden. Die Monster bedeuten, dass ein umgefallenes Monster wieder aufgestellt werden darf. Der Würfel zeigt mit seinen 6 verschiedenen Piktogrammen, wie die Monster zusätzlich vertrieben werden dürfen. Dies kann durch Verschließen eines Auges, mit einer Grimasse schneiden, einen Fuß heben, mit der schwächeren Hand werfen, Nase zu halten oder laut schreien passieren.
Wenn alle Monster in einem Raum umgefallen sind, darf der nächste Raum "umgeblättert" werden und dort die nächsten Monster, die vorher im Garten warten, aufgestellt werden. Deshalb sind alle Monster nummeriert. In jedem Raum werden 2 Monster platziert und erst im letzten Raum dürfen 3 Monster umgeworfen werden.
Es gibt noch 2 weitere Spielvarianten. Bei der einfacheren Variante wird auch der violette Würfel nicht zum Spiel hinzu gezogen, dann werden nur die Tokens aufgedeckt. Bei der schwierigeren Variante spielt noch ein orangener Würfel mit. Auf dem Würfel ist ein Punkt und ein Kleeblatt. Der Punkt bedeutet, dass ein zerbrechliches Objekt im Raum aufgestellt werden muss, und das Kleeblatt bedeutet, dass man Glück gehabt hat und nichts zusätzlich aufgestellt werden muss.
Insgesamt kann ich sagen, dass das Spiel sehr viel Unruhe verbreitet und die Kinder auch laut werden. Die Kinder werden durch die Spannung zum Bewegen angeregt und bleiben eher weniger am Tisch sitzen. Zudem werden sie sehr albern, was die Schwierigkeit erhöht, dass die Materialien nicht geknickt werden und damit sorgfältig umgegangen wird. Insgesamt aber eine schöne Idee für ältere Kinder, jedoch sollte es als Bewegungsspiel verkauft werden und nicht als Tischbrettspiel. Wenn alles etwas größer ausgeführt werden würde, könnte man direkt mit den Kindern auf dem Boden spielen und sie könnten die Monster besser abwerfen, denn Bewegung braucht nun mal Platz. Generell würde ich das Spiel für ältere Kinder anbieten höchstens ab 5/6 Jahren, durch die Sorgsamkeit, die das Spiel mit sich bringt und um die lange Spielanleitung und aufbringende Geduld der Kinder. Denn jüngere Kinder möchten "schnell" alles aufbauen und spielen und nicht noch warten und aufpassen, das das Spiel nicht kaputt geht. Hier braucht es auf jeden Fall einen Erwachsenen, der das Spiel begleiten muss. Zudem ist sehr viel an zusätzlichem Text vorhanden, wie z.B. dass die Monster vorgestellt werden. Ist zwar eine witzige Idee, aber den Kindern geht es um den Spaß an sich und sie wollen nicht wissen, ob ein Monster Handys isst oder sich am liebsten versteckt oder wie alt es ist oder welchen Namen es hat.... Kinder wollen spielen und nicht eine lange Spielanleitung lesen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Alexa; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 27.02.2021