Kein Happy End

Autor*in
Johnson, Peter
ISBN
978-3-401-06265-5
Übersetzer*in
Hierteis, Eva
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
137
Verlag
Arena
Gattung
Krimi
Ort
Würzburg
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Auf dem Heimweg von einer ausschweifenden Party überfährt der betrunkene und bekiffte Duane einen Radfahrer. Die vier jungen Leute im Auto bleiben unverletzt, aber das Ereignis verändert ihr Leben.

Beurteilungstext

Erzählt wird die Geschichte von einem der Jungen. Er und sein Bruder Kyle, 16 bis 18 Jahre alt, haben vergeblich versucht, den Fahrer von seiner Flucht abzuhalten. Auf der Straße von Duane zurückgelassen, alarmieren sie die Polizei und einen Krankenwagen, verschwinden dann aber auch, weil sie getrunken haben. In den nächsten zwei Monaten (Erzählzeit) zieht Kyle Erkundigungen über das Opfer ein, während Duanes Vater versucht, das Geschehene zu vertuschen. Er scheut dabei nicht davor zurück, die Brüder zu bedrohen und ihnen Geld anzubieten, damit sie den Mund halten. - Der Ich-Erzähler berichtet über diese Ereignisse häppchenweise. Immer wieder unterbricht er sich, um von seinen Schwierigkeiten und seelischen Nöten zu erzählen. “Tablettenfresser” wird er von seiner Clique genannt, weil er unter Depressionen leidet. Seit kurzem lebt er mit seinem Bruder bei einer Tante, nachdem die Mutter an Krebs gestorben war und sein Vater sie einen Tag nach der Beerdigung verlassen hatte. Ein Stipendium ermöglicht ihnen den Besuch einer noblen Highschool. dort kommen sie mit Jugendlichen wie Duane zusammen, die von einem unerhörten Luxus umgeben sind, denen es aber an Liebe und Geborgenheit mangelt, weil die Eltern kaum zu Hause sind oder trinken. Kyle kann sich Anerkennung verschaffen, weil er ein hervorragender Basketballspieler ist. Gemeinsam ist den jungen Leuten die Suche nach einem Sinn des Lebens, nach einer höheren Ordnung. Sie bezweifeln die im Unterricht vermittelte Lehre, dass es eine kosmische Ordnung der Schöpfung gibt, mit Gott an der Spitze, der alle Entscheidungen trifft. Dieser Gedanke wird leitmotivisch wiederholt, von dem Ich-Erzähler reflektiert. - Der Leser sollte sich nicht täuschen lassen von der Warnung des Ich-Erzählers in einer Art Vorspann, wo er auf das Durcheinander in seinem Kopf hinweist (S. 9). Der Roman ist wohl strukturiert. Er ist in fünf größere Kapitel unterteilt, denen jeweils ein Zitat einen bekannten Autors ( Nietzsche, B. Pascal, Kafka...) vorangestellt wird. Damit wird die Aufmerksamkeit des Lesers auf einen bestimmten Aspekt gelenkt (Misstrauen gegenüber Fakten, Angst...). Am Ende eines jeden Teils fasst der Ich-Erzähler Kerngedanken in gebundener Sprache (in Schrägdruck gesetzt) zusammen und leitet zum nächsten Kapitel über. Durch die vielen Reflexionen und Erinnerungsbilder, die den Erzählfluss über das Mittelpunktereignis, den Unfall, unterbrechen, erfährt der Roman Tiefe und Allgemeingültigkeit; z. T. wirkt er aber dadurch überfrachtet. Die Darstellung der reichen Eltern ist zu klischeehaft geraten. Insgesamt handelt es sich um einen anspruchsvollen Roman zu einem für Jugendliche bedeutenden Thema.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PF.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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