Keeper

Autor*in
Peet, Mal
ISBN
978-3-551-58147-1
Übersetzer*in
Schönfeld, Eike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
Carlsen
Gattung
Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In einer einzigen Nacht erzählt El Gato, der berühmteste Torwart der Welt, dem Journalisten Paul seine Geschichte: vom Aufwachsen in einer kleinen Holzfällersiedlung mitten im Urwald Brasiliens. Von seiner Entdeckung als Torwart, seinem kometenhaften Aufstieg und vom tragischen Tod seines Vaters. Aber auch von dem geheimnisvollen Keeper, dem er alles verdankt... (nach Verlagstext)

Beurteilungstext

Ich bin weder Fußballfan noch -fachmann. Das hat mich bisher nie interessiert. Bis heute. Seit diesem Buch ist das anders. Nicht nur die Rolle des Torwarts, das ganze Spiel fasziniert mich jetzt. Wie ist das möglich?
Es ist zunächst das, wovon dieses Buch erzählt: Das Leben eines dreißigjährigen - fiktiven - Profifußballers auf dem Gipfel des Ruhms, kurz nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft (gegen Deutschland!), doch völlig abseits von Glamour und Eitelkeit. Peet erzählt diese Lebensgeschichte als eine Reihe von Zweikämpfen: In der Rahmenhandlung zwischen dem Journalisten Paul, der sich die Nacht um die Ohren schlägt, um an eine zündende Exklusivstory zu kommen, und Gato, der mit den Wundern seines Lebens ringt und nur in Buchform davon berichten will. Das Wundersame ist vor allem seine Begegnung und seine “Ausbildung” durch den “Untoten” Keeper (ebenfalls ein Zweikampf), den Torwart einer Fußballmannschaft von 1950, die kurz vor ihrem Gewinn der Weltmeisterschaft auf mysteriöse Weise nach einem Flugzeugabsturz im Dschungel verschwand. In dessen harter Schule lernt der zunächst ungeschickte Junge Technik, Tricks und Finessen, die ihn zu der Torhüterlegende El Gato werden lassen.
Dieser Teil der Geschichte ist für Paul schwer zu schlucken - eine Art Zombiegeschichte scheint ihm mehr als unglaubwürdig und so geht es dem Leser sicher auch erst einmal. Und doch gelingt gerade dieser Teil besonders persönlich und anrührend, stellt sich die Frage nach der realen Möglichkeit gar nicht. Überhaupt taucht die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der ganzen Geschichte frühestens nach der letzten Seite auf und dann auch nur als Ausdruck der Bewunderung für die Leistung des Autors.
Innerhalb der packenden Geschichte des nächtlichen Interviews erfährt der Leser, was den perfekten Tormann (und jeden Fußballer!) ausmacht: Neben körperlicher Kondition und Gewandtheit vor allem das sog. Ballgefühl, das Einswerden von Geist und Körper mit dem Gegner und der Flugbahn des Balles und die unbändige Leidenschaft, in jeder Situation das Beste an Leistung zu geben. Spätestens an dieser Stelle ahnt man, woran die Leistungsklasse hiesiger Fußballer wohl am meisten krankt. Noch eindrucksvoller ist aber die kindliche Freude an erbrachten Leistungen auch des Gegners, der Spaß an gutem Fußball, auch wenn ihn die Anderen spielen. Damit erstaunt El Gato auch den Journalisten, doch wie anders wäre oft die Atmosphäre in den Stadien, wenn das Spiel nicht gleich zum tödlichen Kampf um die persönliche Ehre ausartete. Hooligans, wenn Ihr lesen könnt, dann lest!
Mich hat er jedenfalls gewonnen, dieser El Gato, und auch der Fußball, wenn er sich so darstellt. Super!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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