Kaya Kompliziert

Schlagwörter

• Gefühle
• Kindheit
• Komik/Humor
• Lernen

Teaser

Wusstest du, dass das Auswählen von passenden Socken wirklich ein riesiges Ding sein kann? Kaya sind beispielsweise die roten Socken zu heiß, die rosafarbenen kneifen an den Fersen und die blauen sind zu dunkel, da werden ihre Füße ja ganz traurig. Das klingt echt kompliziert! Kein Wunder, dass dieses Buch 'Kaya Kompliziert' heißt. Was sonst noch alles so kompliziert ist und wie die Geschichte von Kaya weiter geht, das erfahrt ihr hier!

Beurteilungstext

In ihrem Kinderbuch stellt uns Noëmi Sacher das Mädchen Kaya vor. Kaya ist total kompliziert, sagt ihre Mutter, denn sie muss beim Zähne putzen immer auf bestimmte Art und Weise auf die Fliesen treten und sie braucht eine bestimmte Tasse, um daraus trinken zu können. Dies sind ein paar Dinge, die Kayas Mama irre machen. Eines Tages kommt es so weit, dass Kaya ein Loch in ihre Hose reißt und damit reißt am Abend auch der Geduldsfaden von ihrer Mutter. Sie schickt Kaya ohne ein "Gute Nacht" ins Bett, woraufhin Kaya ganz traurig ist und sich mit einem Monster unterm Bett berät. Irgendwann ist sie so müde, dass sie einschläft. Kurz darauf, wacht sie irgendwo auf und plötzlich steht ein Drache vor ihr, der sie nach einem Einweisungsgrund fragt. Kaya weiß gar nicht wie ihr geschieht, doch im Laufe der Zeit lernt sie in verschiedenen Abenteuern auf unterschiedliche Art und Weise ihre Zwänge abzulegen. Am Ende des Buches versöhnt sie sich wieder mit ihrer Mutter und legt auch in der realen Welt immer mehr ihre "Kompliziertheit" ab.
Unterstützt durch vereinzelte, detailgetreue und in bunten Farben gezeichnete Bilder wird in diesem Kinderbuch das Thema von Kindern mit Zwängen angesprochen. Das Buch zeigt, was gefühlsmäßig in Kaya vorgeht und was sich in ihrem Kopf abspielt, wenn sie verschiedene Dinge anziehen oder machen soll.
Der Text ist in diesem Buch dominierend und durch die teilweise sehr verschachtelten Sätze für Kinder etwas anspruchsvoll zu lesen. Ab und an wird er durch vereinzelte Bilder, welche sich manchmal in den Text einbetten oder eine gesamte Seite einnehmen, untermalt. Auf diesen Bildern sind meist Kaya und andere Personen, sowie Landschaften zu sehen. Das hilft den Lesenden bei der Visualisierung des Gelesenen und bedingt, dass es sich anfühlt, als würde ein Film im eigenen Kopf abgespielt werden.
Während alle Personen in kräftigen und bunten Farben gezeichnet sind, wirkt die Umwelt von Kaya zum Teil recht dunkel. Dadurch wird der Blick der betrachtenden Person immer auf den Charakteren gehalten.
Der Text ist in angenehmer Schriftgröße mit passendem Zeilenabstand geschrieben und auch, wenn die Sprache teilweise anspruchsvoll ist, ist das Buch als Erstleseliteratur sehr gut geeignet. Auch das Vorlesen dieses Buches lohnt sich, da man mit den Kindern sehr gut in einen Dialog über das Gelesene treten kann!
Nach dem Ende der Geschichte befindet sich auf zwei Doppelseiten ein "Nachwort für Eltern" in welchem Tipps und Erklärungen stehen, die den Umgang mit Kindern mit Tics und Zwängen betreffen.
Im Allgemeinen ist zu sagen: Ich finde, dass man in diesem Buch sehr gut und nachvollziehbar gezeigt bekommt, was in dem Kopf eines Kindes mit einer Zwangsstörung wohl vorgehen muss.