Kati will Großvater werden

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Familie
• Gender/Geschlecht
• Kindheit
• Komik/Humor

Teaser

„Wenn ich groß bin, dann will ich Großvater werden!“ Bei dieser Aussage runzeln die Erwachsenen nur die Stirn, aber Kati weiß genau, was sie will. Durch eine scharfe Beobachtungsgabe und ein bisschen Kreativität gelingt es ihr bald selbst wie ein Großvater zu sein.

Beurteilungstext

Kati hat einen klaren Plan für ihre Zukunft: Sie möchte Großvater werden. Auch wenn alle Leute sie belächeln, hält sie an ihrem Ziel fest. Dabei nimmt sie sich ihren Großvater als Vorbild und beginnt ihn in seinem Verhalten und seinen Handlungen genaustens zu studieren. Sein Leben ist für Kati so spannend, weil er viele tolle Großvaterdinge hat und machen darf. So besitzt er weiße Haare, die aussehen wie Wattebäusche, trägt immer Zitronenbonbons und Streichhölzer in seiner Jackentasche und hat große Großvaterhände zum Akkordeon spielen. Genau das will Kati auch haben und versucht alles, um ihrem Ideal zu entsprechen.
Mittels des grafisch-skizzenhaften Bildstils gelingt es der Illustratorin textliche Hauptaussagen auf einer Doppelseite darzustellen. Dabei wird in einem drei- bis fünfzeiligen Blocktext in den Seitenecken ein Aspekt der vielen Großvaterdinge aufgegriffen und mit bunten, geradezu schrillen und karikaturistischen Zeichnungen untermalt. Bezüglich des Bild-Text-Verhältnisses ist dieses ein gut abgerundetes und in sich stimmiges Bilderbuch.
Warum Kati genau Großvater werden will, kann hier frei interpretiert werden. Möglicherweise gefällt ihr sein entspanntes Großvaterleben oder es ist die vertraute und geborgene Umgebung, in welcher sie sich wohl fühlt. Letztendlich steht fest, dass Kati sich nicht verändern muss, um schöne Großvaterdinge mit ihrem Großvater zu unternehmen.
Dieses Bilderbuch überzeugt mit einer kindhaften Darstellung von Katis Sicht auf ihren Großvater als Vorbildfunktion. Auf klassische Geschlechterrollen und Stereotype wird mit Situationskomik begegnet. Zur Buchbetrachtung im Kindergarten und für die Schuleingangsphase ist es durch die einfache Struktur als Einstiegsbuch gut geeignet. Kreative Auseinandersetzungen und Anschlusskommunikationen bezüglich Familien könnten als eine mögliche Weiterarbeit mit dem Buch folgen.