Kate in Waiting

Autor*in
Albertalli, Becky
ISBN
978-3-426-52796-2
Übersetzer*in
Brosch, HannaKoblischke, Christina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
352
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Das jährliche Musicalprojekt steht bevor. Da taucht plötzlich dieser umwerfende Junge auf, der nicht nur Kate gefällt, sondern auch ihrem besten Freund Andy. Und dann gibt es noch Noah, den eigentlich unausstehlichen Sportler...

Beurteilungstext

Der Klappentext bewirbt Becky Albertallis Romans „Kate in Waiting. Liebe ist (nicht) nur Theater“ mit „Witzig, romantisch, queer und einfach schön“. Aber witzig ist nicht, wie gewollt „queer“ die Figurenkonstellation ist, nur um der aktuell angesagten Geschlechterdiversität Genüge zu tun. Der Versuch, hier allen Spielarten gerecht zu werden, wirkt innerhalb eines Freundeskreises an einer normalen US-Highschool völlig konstruiert: Der beste Freund der Protagonistin ist schwul, die Lehrerin lebt in einer lesbischen Ehe und ein Mitglied der Clique ist transgender. Das wird dann noch hinsichtlich anderer gesellschaftlicher Gruppen erweitert, um wirklich alle irgendwie abzubilden: Anderson ist nicht nur schwul, sondern auch schwarz, die Theaterlehrerin asiatischer Abstammung, Kate ist Jüdin und – das wirkt dann doch realistisch – tritt in einer Szene zudem eine Schülerin im Rollstuhl auf. Seltsam: Es gibt keine Muslime.
Wenn man kritisch auf das Ensemble und die Konstruktion des Romans schaut, dann resultiert daraus die Frage, weshalb sich Albertalli nur der Ich-Perspektive der 16-jährigen Protagonistin angenommen hat und nicht darüber hinaus wenigstens Anderson zu einer Erzählerfigur gemacht hat, um damit von einer rein heterosexuell-weißen Perspektive abzurücken. Im Übrigen ist der Roman auch in seiner Erzählweise wenig überzeugend. Freilich ist es ganz witzig, ihn beim Thema Musical in „Ouvertüre“, 80 Szenen und eine „Verbeugungsrunde“ aufzuteilen. Allerdings bleibt, wie bereits gesagt, die Perspektive auf die Ich-Erzählerin beschränkt und über weite Strecken dominiert die Figurenrede in Form mehr oder weniger geistreicher Dialoge. Anscheinend hat Albertallis Heldin nicht so viel zu erzählen.
Die Handlung selbst erfüllt die niedrig gesteckten Erwartungen, die man nach dem Lesen des Klappentextes hat: Ein Mädchen und ihr bester, schwuler Freund verlieben sich in den gleichen (natürlich perfekt aussehenden, schauspielerisch hochtalentierten und wahnsinnig netten) Jungen, was ihre gute Beziehung auf eine harte Probe stellt. Dann gibt es noch den – eigentlich verachteten – Sportler, der wegen einer Verletzung beim Musical mitmacht, von dem Katy sich aber ebenfalls angezogen fühlt. Nach ein paar Konflikten miteinander, einigen Highschoolpartys und für den Leser scheinbar endlosen Theaterproben löst sich dann vorhersehbar alles in Wohlgefallen auf: Andy bekommt Matt, Kate Noah und alle verstehen sich bei mit der natürlich perfekten Premiere wieder. Zu erwähnen ist noch das ständige Stänkern von Kates Clique gegen die A-Typen („Arschloch-Typen“, das sind die Sportler mit ihren Mädchen), das der wunderbaren Toleranz widerspricht und zudem einfach irgendwann nervt, weil da ein unterschwelliger Neid gegenüber denen mitschwingt, die das Leben leicht nehmen.
Fazit: Eine harmlose, vorhersehbare Lovestory für anspruchslose Leserinnen ohne einen höheren Wert als die einfache Unterhaltung.

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Diese Rezension wurde verfasst von 39; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 03.01.2022

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