Karel, Jarda und das wahre Leben
- Autor*in
- Och, Sheila
- ISBN
- 978-3-86615-828-3
- Übersetzer*in
- NOWAK, MIROSLAV
- Ori. Sprache
- Tschechisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 170
- Verlag
- Süddeutsche Zeitung
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 4,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Karel und sein Freund Jarda leben um 1990 in Prag und wollen endlich Teil des Kapitalismus und vor allem Geld verdienen. Sie nutzen ihre Ferien und ihre Phantasie, um beides miteinander zu verbinden. Sie verkaufen überteuerte Straßenbahnfahrkarten, binden Sträuße für die Hinterbliebenen auf dem Friedhof, locken Zuschauer für den Verzehr von Regenwürmern an und vieles mehr. Eine Satire für den Einzug des Kapitalismus in die ehemaligen Ostblockstaaten.
Beurteilungstext
Was für ein herzerfrischender, witziger, liebenswerter und normaler Jugendroman! Ohne auf spektakuläre Ereignisse zurückgreifen zu müssen gelingt es Frau Och, den Leser auf ihre Reise durch die Köpfe der beiden Jungen, vor allem von Karel - dem Ich-Erzähler, mitzunehmen. Absolut nachvollziehbar beschreibt sie die Phantasien der Jungen vom gelobten Land und den Möglichkeiten, ein bisschen vom großen Kuchen mitzubekommen. Die Eigeninitiative der Jungen kennt keine Grenzen. In der Darstellung dieser Handlungen gelingt Frau Och gleichzeitig auch ein Zeitcolorit der Lage in Prag, die für Menschen aus dem Westen einen neuen Blick erlaubt.
Kindern der heutigen westlichen Welt fällt es vermutlich eher schwer sich vorzustellen, sich mit selbstgepflückten Blumen an Gräber zu stellen und diese den Trauernden als Grabbeigabe anzubieten. Außerdem, auch dieser Bereich wurde bei uns bereits kommerzialisiert.
Welche Möglichkeiten der Eigeninitiative bleibt ihnen also? Vielleicht sollten Kinder dieses Buch lesen, um diese Frage zu beantworten!
Für gute und geübte Leser ein Muss.