Kann ich ein Meerschweinchen haben?

Autor*in
Saris, Berdie Memel
ISBN
978-3-7655-6727-8
Übersetzer*in
Fröse-Schreer, Irmtraut
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Koopmans, Egbert
Seitenanzahl
24
Verlag
Gattung
Sachliteratur
Ort
Gießen
Jahr
2004
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der siebenjährige Lars wünscht sich ein Meerschweinchen als Haustier und hat gemeinsam mit seinen Eltern alle Erkundigungen eingeholt. Das vorliegende Buch erzählt die ersten Tage mit der Verantwortung für das Tier.

Beurteilungstext

Die Reihe "Fragen - Denken - Verstehen" und der Titel "Kann ich ein Meerschweinchen haben?" erlauben die Vermutung durch Fragen Anregungen zum Denken zu erhalten, um verstehen zu können, wie groß die Verantwortung für ein kleines Haustier sein kann. Beim ersten Durchblättern gewinnt der Betrachter einen ansprechenden Eindruck durch die wohl gegliederte Struktur. Linksseitig steht ein überschaubarer Erzähltext, dem im unteren Drittel gelb unterlegte Fragen folgen, die den Leser zum Überlegen und Nachdenken auffordern. Dem Text gegenüber illustrieren passende Bilder den Inhalt.
Das einleitende Vorwort informiert Eltern und Erwachsene durchaus umfassend und wirft zudem auch viele Fragen auf. "Durch Freunde und Bücher informiert sich die ganze Familie über Haltung und Pflege eines Meerschweinchens." Die Antworten und Informationen können im Buch nicht gefunden werden. Vielmehr beschreibt der erzählende Text die ersten Tage im Umgang mit dem Haustier und bietet keine Antworten auf die durch den Titel implizierte Erwartungshaltung des Adressaten. Hier steht nicht mehr der Entscheidungsprozess im Vordergrund, sondern der Umgang mit dem Tier. Von Verantwortung für die Haltung und Pflege ist zumindest bei den Illustrationen wenig oder sogar gar nichts zu sehen. Sie verleihen auf den Seiten 7, 11, 15, 17 und 21 eine völlig falsche Annahme von der Größe des Hauskäfigs. Dieser ist viel zu klein für das Wohlbefinden des Tieres, zumal die Trinkflasche, die Raufe, eine Rückzugsmöglichkeit und Bewegungsanreize fehlen. Eine noch schlimmere Bildaussage findet sich auf Seite 13 mit dem ebenfalls zu kleinen Außenkäfig ohne Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Während der ersten Tage mit dem neuen Haustier spielt der Junge mit seinem Freund fröhlich mit dem Fußball. Normalerweise sind Kinder in dieser Phase eher noch bemüht, alles richtig zu machen und sich mehr für das gewünschte und ersehnte Tier zu interessieren.
Kinder im Erstlesealter und auch später haben es verdient, von der Sache her ernst genommen zu werden. Hier wird die Chance vertan, gerade Kindern dieser Altersstufe auch konkrete Hilfen für das Gespräch mit ihren Eltern anzubieten. Ein Buch mit diesem Titel könnte ihnen Wege eröffnen zu erfahren, dass Bücher auch Unterstützung für die Verfolgung ihrer Interessen bieten. Sowohl die Texte als auch die Illustrationen beinhalten zu wenige Informationen, die durch andere Medien - auch das Internet - wesentlich besser beschafft werden können.
Zusammenfassend ist das vorliegende Buch nur vordergründig ein Sachbuch, das viel zu viel verspricht, was es nicht halten kann. Das ist sehr bedauerlich.

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Diese Rezension wurde verfasst von bj.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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