Kalla vom Löwenclan
- Autor*in
- Feuerland, Laura
- ISBN
- 978-3-423-62438-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Künster, Doris Katharina
- Seitenanzahl
- 208
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 7,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Südfrankreich vor 30000 Jahren: Die 9-jährige Kalla erlebt einen aufregenden Spätsommer, der ihr Leben verändern wird.
Beurteilungstext
Die Autorin kombiniert drei Erzählebenen zu einem Roman: Die Erlebnisse von Mauk und Kalla sowie eine Reihe von Lagerfeuergeschichten fügen sich zu einem ganzheitlichen Bild vom Leben und Denken der ersten Homo sapiens in Europa zusammen. Mauk ist der junge Anführer vom Clan der Feuerpferde. Die Schutztiere des Clans, die roten Pferde, sind verschwunden, und die Sippenmitglieder sind eines nach dem anderen gestorben. Nur drei Männer ziehen in verzweifelter Hoffnung auf der Suche nach den Pferden gen Süden. Dort treffen sie auf das große Winterlager des Löwenclans, der gerade mit befreundeten Stämmen die jährliche Großwildjagd vorbereitet. Kalla freut sich immer auf dieses Zusammentreffen, doch dieses Jahr überschatten furchterregende Ereignisse diese Zeit. Kallas bester Freund Tomo verschwindet, Kalla wird unfreiwillig Zeugin eines geheimen Männerrituals in einer der heute berühmten Höhlen, und dann tauchen noch drei unheimliche Fremde auf. Keiner weiß, ob man den abenteuerlichen Geschichten dieses Mauk glauben kann, doch die Sonne wird ein gerechtes Urteil fällen...
Laura Feuerland hat eine spannende Erzählung vor dem historischen Hintergrund der jüngeren Altsteinzeit geschrieben. Ihre Darstellung des Alltags der Menschen wirkt glaubhaft und fachlich fundiert, wenn man von kleineren Ungereimtheiten absieht, wie etwa, dass Kalla im Spätsommer Bärlauch erntet. Natürlich ist die Autorin bei vielen ihrer Beschreibungen auf Vermutungen angewiesen, insbesondere was religiöse Vorstellungen, Riten und Rechtsempfinden der Menschen damals angeht. Insgesamt ist ihr aber ein guter Kompromiss aus wissenschaftlich erhärteten Fakten, als möglich geltenden Interpretationen und der Phantasie der Schriftstellerin gelungen.
Insbesondere der Einstieg in die Erzählung ist lesetechnisch nicht ganz einfach. Parallel wird von Mauk und Kalla berichtet, und zusätzlich werden, durch kursive Schrift abgesetzt, überlieferte Geschichten erzählt, die vor allem in Kallas Denken eine wichtige Rolle spielen. Diese drei Handlungsstränge kommen sich im Laufe des Geschehens immer näher, so dass sie dann von den Lesern auch einfacher zu verstehen sind.
Die wenigen schwarz-weißen Illustrationen ergänzen den Text sinnvoll.